Nach Präsidentenwahl: Polens Regierungschef will Kabinett im Juli umbilden

  • Juni 11, 2025

Vor dem Vertrauensvotum im polnischen Parlament schwört Donald Tusk seine Koalitionsregierung auf schwierige Zeiten ein. Denn er erwartet Widerstand von dem neuen Präsidenten Karol Nawrocki.

Polens proeuropäischer Regierungschef Donald Tusk hat für Juli eine Kabinettsumbildung angekündigt. Es werde eine Veränderung der Struktur geben, aber auch „neue Gesichter“, sagte Tusk bei seiner Regierungserklärung vor einer Vertrauensabstimmung im Parlament in Warschau. 

Der 68-jährige Tusk hatte das Vertrauensvotum nach der Niederlage seines Lagers bei der Präsidentenwahl am 1. Juni angesetzt. Der liberale Kandidat Rafal Trzaskowski, ein enger Mitstreiter Tusks, verlor das Rennen um das höchste Staatsamt nur knapp gegen den Rechtskonservativen Karol Nawrocki, der von der oppositionellen PiS unterstützt wird. Dies war auch eine schwere Schlappe für den Regierungschef. Tusk gab sich in seiner Regierungserklärung kämpferisch: „Ich kenne den Geschmack des Sieges und die Bitterkeit der Niederlage, aber ein Wort kenne ich nicht: Kapitulation“.

Der Sieg Nawrockis bedeutet, dass Tusks Mitte-Links-Regierung bei ihren zentralen Reformvorhaben, etwa der Liberalisierung des Abtreibungsrechts und der Entpolitisierung der Justiz, nicht vorankommen wird. „Uns erwarten zweieinhalb Jahre schwerer, ernster Arbeit unter Bedingungen, die nicht besser werden“, sagte Tusk. In Polen kann der Präsident neue Gesetze per Veto blockieren. Nawrocki hat bereits angekündigt, nach seinem Amtsantritt am 6. August könne sich Tusk auf „starken Widerstand aus dem Präsidentenpalast“ gefasst machen.

Tusk: Polen spielt wieder in der Extraklasse der Weltpolitik

Tusk verwies in seiner Rede auf Polens florierende Wirtschaft, den Ausbau des Sozialstaats und die außenpolitischen Verdienste seiner Regierung: „Polen ist in die Extraklasse der Weltpolitik zurückgekehrt.“ Für die anschließende Aussprache im Parlament hat eine Rekordzahl von 267 Abgeordnete Fragen angemeldet, bevor es zum Vertrauensvotum kommt.

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