
Drei Monate nach der Brandkatastrophe bei einem Hip-Hop-Konzert in Nordmazedonien sind Ermittlungsverfahren gegen 34 mutmaßliche Verantwortliche eingeleitet worden, darunter ehemalige Minister und hochrangige Beamte. Auch drei juristischen Personen werden „kriminelle Taten, durch die das Leben und die Unversehrtheit von Menschen und Gütern in Gefahr gebracht wurden“, zur Last gelegt, wie Staatsanwalt Ljupco Kocewski am Freitag mitteilte.
Zu den Beschuldigten gehören demnach der Besitzer der Disco in Kocani, in der das Hip-Hop-Konzert stattfand, sowie frühere Minister, Bürgermeister und hochrangige Beamte. Sie alle hätten „die Macht und die rechtlichen Kompetenzen“ gehabt, „die Tragödie zu verhindern“, sagte Kocewski. Demnach war jahrelang gegen fast alle Auflagen für das Betreiben einer Disco verstoßen worden.
Der Großbrand war in der Nacht zum 16. März beim Auftritt eines Hip-Hop-Duos durch Pyrotechnik ausgebrochen, als sich mehr als 650 Menschen in der Disco drängten. 62 Menschen starben, mehr als 200 weitere wurden verletzt. Viele der Opfer starben im Gedränge, als die Konzertbesucher in Panik zum Ausgang stürmten.
Angehörige der Opfer organisieren seither wöchentlich Demonstrationen, bei denen sie fordern, dass auch die Mitverantwortung der Polizei für das Unglück untersucht wird. Am Donnerstag wurden im Rahmen von gesonderten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft für organisiertes Verbrechen 13 Polizisten und andere Beamte festgenommen.