Vermummte in Bad Freienwalde: Attacke auf Fest gegen rechts – Sorge vor weiteren Angriffen

  • Juni 16, 2025

In einer brandenburgischen Kleinstadt wird ein Fest für Vielfalt von bewaffneten Vermummten angegriffen. Initiativen sind in Sorge vor weiteren Attacken.

Bündnisse für Toleranz und gegen Rechtsextremismus haben schockiert auf den gewaltsamen Angriff einer Gruppe Vermummter auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde reagiert. Sie riefen zugleich zum verstärkten Engagement für eine tolerante Gesellschaft auf. 

Am Sonntag veranstaltete eine Initiative in der Kleinstadt im Osten Brandenburgs eine Kundgebung unter dem Motto „Für ein buntes Bad Freienwalde“. Plötzlich wurden Teilnehmer der Versammlung, die laut Polizei zum Teil der queeren Community angehörten, attackiert. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei sollen die Angreifer, die vermummt waren, Schlagwerkzeuge oder Holzstöcke benutzt haben. 

Mindestens zwei Personen erlitten leichte Verletzungen, wie es am Sonntag hieß. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz soll die Ermittlungen übernehmen. Auf Bildern des rbb-Fernsehens ist zu sehen, wie ein maskierter Mann einem Besucher mit der Faust ins Gesicht schlug. Am Sonntagabend waren die Täter – rund zehn bis 15 Angreifer – noch nicht gefasst. 

Bündnis: Immer wieder Angriffe auf queere Veranstaltungen

Die Fest in Bad Freienwalde ging nach dem Angriff weiter – begleitet von der Polizei. „Solche Angriffe zielen darauf ab, das demokratische Engagement zu schwächen und Angst zu verbreiten“, teilte das Bündnis „Brandenburg zeigt Haltung“ mit. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Gewalt und Einschüchterung das bürgerschaftliche Engagement schwächen. Jetzt ist es wichtiger denn je, Haltung zu zeigen und den Mut der Betroffenen nicht vergebens sein zu lassen.“ 

Das Aktionsbündnis Brandenburg kritisierte: „Leider sind solche Übergriffe kein Einzelfall. Immer wieder werden Aktionen der Zivilgesellschaft wie Demokratiefeste oder queere Veranstaltungen angefeindet und angegriffen.“ 

Amadeu Antonio Stiftung: „Müssen alle CSDs schützen“

Die Amadeu Antonio Stiftung spricht von einem rechtsextremen Angriff, der zeige, wie enthemmt die Szene auftrete. Die Stiftung rechnet mit weiteren Gefahren für queere Veranstaltungen.“Wir alle müssen CSDs schützen“, schrieb die Organisation bei der Plattform X. Der Verein CSD Deutschland berichtete davon, dass Gruppen junger Rechtsextremisten verstärkt zu Aktionen gegen Christopher Street Days (CSD) aufriefen.

Wie die Polizei am Sonntag auch mitteilte, wurde vor dem Rathaus in Dallgow-Döberitz (Kreis Havelland) eine Regenbogenflagge angezündet. Einer Streife fiel die Beschädigung auf.

Im Mai wurde in Cottbus das alternative Wohnprojekt „Zelle 79“ mit Pyrotechnik attackiert. Auch verfassungsfeindliche Parolen sollen die bislang nicht gefassten Täter gerufen haben. Gewaltvorfälle hatte es zuvor auch bei Jugendclubs in Südbrandenburg gegeben.

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