Sommersaison: Proteste und Bitten: Einige Freibäder werden doch beheizt

  • April 25, 2025

Die Ankündigung ließ schon einige Schwimmer und Badegäste bibbern: Um Geld zu sparen, sollten die Berliner Freibäder ganz ohne zusätzliche Beheizung auskommen. Nun gab es einen kleinen Rückzieher.

Proteste und Bitten aus der Bevölkerung an die Behörden nutzen mitunter doch etwas: In der anstehenden Sommersaison werden nun doch einige Berliner Freibäder geheizt. Konkret sollen im Sommerbad Seestraße in Wedding zwei Becken und im Prinzenbad Kreuzberg und im Freibad Wilmersdorf je ein Becken auf 22 Grad beheizt werden. Das kündigten Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) und die Berliner Bäder-Betriebe an. Auch sollen die Kassen an den Eingängen aller Freibäder wieder den ganzen Tag geöffnet sein – und nicht nur zeitweilig wie im vergangenen Sommer.

Bitten und Beschimpfungen

Spranger sagte, sie habe nach der kürzlich erfolgten Ankündigung, die Bäder nicht mehr zu heizen, viele Briefe mit dem Tenor erhalten „Sie nehmen mir mein Schwimmvergnügen“. Sehr eindringliche und auch nette Briefe seien darunter gewesen, aber auch Beschimpfungen seien vorgekommen, so die Senatorin. „Ich nehme sowas sehr, sehr ernst, und ich habe die Vorstände der Bäder sehr gebeten, noch etwas zu tun.“ 

Vier beheizte Becken kosten bis zu 60.000 Euro im Sommer

Das zusätzliche Beheizen der vier Becken koste im Sommer etwa 40.000 bis 60.000 Euro, sagte Bäder-Chef Johannes Kleinsorg. Durch den Verzicht auf das Heizen sollten insgesamt in Berlin 300.000 Euro gespart werden.

Von den 14 Berliner Freibädern sind 9 zusätzlich beheizbar. Für sechs davon fällt das wegen der Sparmaßnahmen aber in diesem Sommer aus. Sie sind nur auf die Sonne angewiesen. Zum Teil wird das Wasser durch kilometerlange schwarze Schläuche, die sich erwärmen, geleitet. Drei Bäder hatten schon früher nur eine Solarheizung, zwei Bäder hatten noch nie eine Heizung, da ändert sich nichts. 

„Im Sommer werden wir aber bei gutem Wetter in allen Bädern angenehme Temperaturen haben“, sagte Kleinsorg. „Die Story, die Bäder bleiben kalt, können wir nun als erledigt betrachten.“ Die Saison beginnt am nächsten Mittwoch im Prinzenbad in Kreuzberg, im Laufe des Mai öffnen dann nach und nach die anderen Freibäder.

Sicherheitsmaßnahmen für 1,5 Millionen Euro

Fortgesetzt werden sollen auch in diesem Sommer die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen für 1,5 Millionen Euro gegen Tumulte renitenter Jugendlicher und junger Männer. 

Zäune wurden erhöht und ausgebaut, an den Eingängern werden Taschen und Ausweise kontrolliert. Bei fünf Freibädern gibt es Videokameras an den Zugängen. Wachleute laufen durch die Bäder, und an sehr vollen und heißen Tagen steht die Polizei präventiv vor dem Bad. Spranger sprach von einer „disziplinierenden Wirkung“. Bewährt hätten sich auch die vielen Sportangebote und vorbeugenden Veranstaltungen mit Jugendlichen.

Online-Tickets mit Zeitfenstern und Rabatten

In diesem Jahr setzen die Bäder auch auf eine neue Struktur der Eintrittspreise. Große Bäder sind teurer, kleine billiger. Über das Internet lassen sich Eintrittskarten für bestimmte Zeitfenster vorher buchen. Für frühes Buchen gibt es Rabatte. 

Die Auslastung wird online angezeigt, so dass man sehen kann, ob es noch genug Tickets gibt. Die Kassen sind aber den ganzen Tag für Bezahlung mit Bargeld geöffnet. Für Familien gibt es Ermäßigungen, Mehrfachkarte und Ferienpass sind den Angaben zufolge weiterhin im Angebot.

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