Tierkrankheiten: Schweinepest in NRW: Weitere tote Tiere werden untersucht

  • Juni 16, 2025

Nach dem ersten Nachweis der Afrikanischen Schweinepest bei einem Wildschwein im Sauerland laufen die Maßnahmen zur Eindämmung der Tierseuche in NRW. Nun werden die Schutzmaßnahmen genau festgelegt.

Bei der Suchaktion nach weiteren möglichen Fällen von afrikanischer Schweinepest (ASP) im Sauerland liegt die Zahl der gefundenen Wildschweinkadaver bislang im einstelligen Bereich. Bis Sonntagabend seien fünf Tiere gefunden worden, hieß es aus dem Landwirtschaftsministerium. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Tiere ebenfalls mit der Tierseuche infiziert waren. Die Suche mit Hilfe von dafür trainierten Spürhunden gehe aber weiter. 

„Jetzt ist es zentral, dass es uns gelingt, die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung des lokalen Falls umzusetzen“, sagte ein Sprecher aus dem nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministerium. Am Dienstag wollen Ministerin Silke Gorißen (CDU) und Vertreter des Kreises Olpe über Einzelheiten informieren. 

Was sind die Eindämmungsmaßnahmen?

Aktuell beraten die Behörden auf Basis der Wildschweinfunde über den genauen Verlauf der sogenannten „infizierten Zone“, die eingerichtet werde. Vorgesehen sei unter anderem, in dieser Zone Schutzzäune zu errichten. Diese sollen verhindern, dass Wildschweine in Nachbarregionen wandern und das Virus verbreiten. Außerdem treten Auflagen für die Schweinehalter in der Region sowie für Jäger und Hundehalter in Kraft. Sie müssen ihre Hunde dann anleinen und auf den Wegen führen. Eine entsprechende Allgemeinverfügung sei in Vorbereitung. Die darin festgelegten Maßnahmen treten dann am Dienstag in Kraft. 

Institut prüft Zusammenhang zum bisherigen Seuchengeschehen

Am Samstag hatte das zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) einen ersten Fall von ASP bei einem verendeten Wildschwein in Kirchhundem bestätigt. Die Untersuchung der weiteren gefundenen Wildschweinkadaver dauere an. Außerdem prüft das FLI anhand der Funde, inwieweit die Erkrankungen mit dem Seuchen-Geschehen in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg oder in Brandenburg und Sachsen zusammenhängen. In den betroffenen Bundesländern sind nach Auskunft des FLI allein in diesem Jahr mehr als 1500 infizierte Wildschweine gezählt worden. Seit Ausbruch der Seuche 2020 waren insgesamt 19 Schweinehaltungen betroffen. 

Welche Folgen hätte eine Ausbreitung?

Für Menschen und andere Tiere ist das Virus ungefährlich. Für Haus- und Wildschweine verläuft eine Infektion jedoch fast immer tödlich. 

Im Sauerland gibt es vergleichsweise wenige Schweinezuchten. Verheerend wäre es, wenn sich das Virus weiter etwa in Richtung Münsterland ausbreiten würde, wo es zahlreiche große Betriebe gibt. Erkrankt ein Hausschwein muss in der Regel der gesamte Bestand getötet werden. Außerdem drohen dann Handelsrestriktionen für Schweinehalter in der Region. 

Als Hauptübertragungsquelle der ASP gilt neben direktem Kontakt zu infizierten Wildschweinen das Verhalten von Menschen. So kann der Erreger auch über Kleidung, Schuhe, Autoreifen oder über Essensreste wie ein achtlos entsorgtes Wurstbrot übertragen und verbreitet werden.

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