Leute: Sieben Jahre, die verändern: Intendant Fehlmann zieht Bilanz

  • Juni 18, 2025

Vor seinem Abschied spricht der Leiter der Staatsphilharmonie über die Kraft der Musik in Krisenzeiten – und über Offenheit als Führungsprinzip.

Vor seinem Abschied nach sieben Jahren an der Spitze der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz zieht Intendant Beat Fehlmann eine positive Bilanz. „Mir war von Anfang an wichtig, ein vielfältiges Programm zu etablieren“, sagte Fehlmann der Deutschen Presse-Agentur. Der größte Wandel sei für ihn aber an anderer Stelle gekommen: in der Arbeitskultur.

„Wenn man eine Institution verändern will, reicht es nicht, nur inhaltlich zu arbeiten – man muss auch die Strukturen hinterfragen: Wie arbeiten wir zusammen? Welche Haltung prägt unser Miteinander?“ Diese Einsicht habe sich erst mit der Zeit entwickelt – verstärkt durch Corona.

„Wir geben nicht auf“

„Während der Pandemie war unser Credo: Wir geben nicht auf. Wir bleiben präsent.“ Die Zeit habe ihn als Führungskraft stark gefordert, aber auch geprägt. „Ich musste ständig neue Wege finden, Hygieneregeln interpretieren, künstlerisches Arbeiten ermöglichen – trotz Distanz, trotz Einschränkungen.“

Dabei sei ihm bewusst geworden, wie wichtig Anpassungsfähigkeit sei. „Die entscheidende Frage war: Bleibe ich ein starrer Block, oder werde ich durchlässiger für Veränderung?“ Fehlmann sieht in dieser Offenheit eine zentrale Erkenntnis seiner Intendanz.

Liechtenstein statt Ludwigshafen 

Musik sei für ihn mehr als ein ästhetisches Erlebnis. „Gerade in Krisenzeiten zeigt sich: Musik kann verbinden. Und sie braucht Menschen, die sich gemeinsam auf sie einlassen.“

Sieben Jahre an der Spitze der Staatsphilharmonie hätten ihn verändert, sagte Fehlmann. „Ich bin dankbar für diese Erfahrungen. Sie haben mich gelehrt, wie Entwicklung funktioniert – innerhalb des Hauses und mit Blick auf die Gesellschaft.“ Er scheidet Ende August in Ludwigshafen aus, um künstlerischer Leiter und Geschäftsführer der Musikakademie in Liechtenstein zu werden.

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