
An einem Spätsommerabend geraten rund 30 Männer am Hamburger Jungfernstieg aneinander. Es wird geschlagen, getreten und mit Messern zugestochen. Zwei mutmaßlich Beteiligten drohen nun Haftstrafen.
Im Prozess um eine Messerstecherei am Jungfernstieg will das Landgericht Hamburg am Mittwoch (13.00 Uhr) das Urteil gegen zwei Angeklagte verkünden. Die beiden Männer im Alter von 22 und 25 Jahren sind wegen versuchten Totschlags in zwei Fällen, gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs angeklagt, wie die Gerichtspressestelle mitteilte.
Mit bis zu 25 unbekannten Mittätern sollen sie am Alsteranleger zwei andere junge Männer – nach Polizeiangaben einen 18- und einen ebenfalls 22-Jährigen – zunächst getreten und geschlagen haben. Dann stachen sie laut Anklage mit Messern auf ihre Kontrahenten ein. Dabei verletzten sie den 22-Jährigen schwer. Der 18-Jährige erlitt dank einer schnellen Ausweichbewegung und des Eingreifens seines Begleiters nur eine oberflächliche Verletzung am Bauch.
Drogenhandel?
Die Staatsanwaltschaft hat für den 25-Jährigen – dem auch Drogenhandel vorgeworfen wird – sechs Jahre Haft gefordert, für den 22 Jahre alten Angeklagten vier Jahre und zehn Monate. Der Verteidiger des 25-Jährigen stellte keinen konkreten Strafantrag, der Verteidiger des 22-Jährigen sprach sich für eine Haftstrafe von zwei Jahren und acht Monaten aus.