Süße und Saure: Obstbauern erwarten bessere Kirschernte als im Vorjahr

  • Juni 19, 2025

Nach einem nahezu vollständigen Ausfall im Vorjahr gibt es in Sachsen und Sachsen-Anhalt dieses Jahr wieder mehr heimische Kirschen. Doch hohe Preise und Importware machen sie zur Kostenfrage.

Die Kirschernte in Sachsen und Sachsen-Anhalt soll in diesem Jahr wieder deutlich besser ausfallen als im Vorjahr. Nach dem massiven Ernteausfall im vergangenen Jahr durch Spätfröste erwarten die Obstbaubetriebe in beiden Bundesländern 2.125 Tonnen Süßkirschen und 2.055 Sauerkirschen, wie der Obstbauernverband Sachsen und Sachsen-Anhalt zum Start der Kirschsaison in Sachsen-Anhalt mitteilte. Während Süßkirschen vor allem frisch vermarktet werden, sind Sauerkirschen hauptsächlich für die Weiterverarbeitung bestimmt.

„Voriges Jahr gab es aufgrund des Frostereignisses großflächigen Totalausfall“, erklärte die Geschäftsführerin des Verbands, Carmen Kaps. Die Erntemenge lag teils um bis zu 90 Prozent unter dem Niveau eines Normaljahres. Dieses Jahr wird mit einer mittleren Ernte gerechnet. „Alles in allem zufriedenstellend“, so Kaps. 

Die Gründe für die nur durchschnittliche Erntemenge liegen in witterungsbedingten Herausforderungen. Es habe kleinere bis mittlere Frostschäden gegeben – abhängig von Region und Sorte. Auch die Trockenheit der vergangenen Wochen und vereinzelte Hagelereignisse hätten der Ernte zugesetzt. Zu starke Regenfälle wie zuletzt könnten zudem reife Kirschen zum Platzen bringen.

Hohe Kosten bremsen den Anbau

„Die Anbaufläche bei Kirschen hat im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig abgenommen, Tendenz jedoch weiter sinkend“, betonte Kaps. Dieses Problem betreffe nahezu alle Obstkulturen, was vor allem auf steigende Produktionskosten zurückzuführen sei – insbesondere auf den Mindestlohn, der auch für Saisonarbeitskräfte gelte. Die Obsternte sei nun einmal „sehr handarbeitsintensiv“, so Kaps.

Der Absatz schwanke, insgesamt lasse sich die Ernte aber gut vermarkten. Allerdings stünden heimische Kirschen zunehmend in Konkurrenz zu preisgünstiger Importware, etwa aus der Türkei. 

Kilopreis ab sieben Euro 

Je nach Sorte, Region und Aufwand – etwa für Frostschutzmaßnahmen – werde der Kilopreis in diesem Jahr dem Obstbauernverband zufolge zwischen sieben und zwölf Euro liegen.

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