Katastrophenübung: Stadiondach eingestürzt? Einsatzkräfte proben Ernstfall

  • Juni 19, 2025

Sehr selten kommt es in Brandenburg zu Unfällen mit zig Schwerverletzten. Damit dennoch ein solcher Fall für die Rettungskräfte kein Problem ist, muss geübt werden. In Potsdam ist es nun soweit.

Mit einer Großübung wollen die Feuerwehr und die Krankenhäuser in Potsdam den Katastrophenfall proben. Man simuliere den Teileinsturz des Stadiondachs im Karl-Liebknecht-Stadion, erklärte Ralf Krawinkel, Leiter der Potsdamer Feuerwehr. Insgesamt seien am 5. Juli rund 170 Einsatzkräfte, 50 Rettungsfahrzeuge und ein Hubschrauber im Einsatz. Geprobt werde mit 150 Freiwilligen, die die Verletzten in dem Stadion spielen sollen.

Angebliche Verletzte werden blutig geschminkt

Die Übung soll möglichst realistisch sein, wie Krawinkel betonte. Die angeblichen Verletzten werden nach seinen Worten entsprechend ihrer simulierten Verletzung geschminkt, die Lage wird voraussichtlich recht unübersichtlich sein, die Freiwilligen spielen zudem verschiedene Rollen. Die einen zerren etwa an den Einsatzkräften, andere blicken im Schockzustand wirr umher, weitere suchen ihre Angehörigen. Die Feuerwehr wird überdies proben, verschüttete oder eingeklemmte Opfer zu befreien.

Abläufe sollen klar werden

Man wolle „kein Theaterstück“ spielen, sagte Krawinkel. Die Einsatzkräfte würden die Details des Einsatzes nicht kennen. Es gehe darum, im Ernstfall aufeinander abgestimmt zu sein und die Abläufe vom Eintreffen am Unfallort bis zum Transport der Patienten in die Krankenhäuser zu üben. „Es wird auch sehr viel nicht klappen“, so Krawinkel. Letztlich sei wichtig, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Laut Antje Pfaffe, Chefärztin der Zentralen Notaufnahme am Potsdamer St. Josefs-Krankenhaus, müssen in solchen Ausnahmefällen die Rettungskräfte, Mediziner und Ärzte als „geschlossene Einheit“ funktionieren. Im Krankenhaus müsse etwa geschaut werden, welche Patienten wegen der Schwere ihrer Verletzungen Vorrang hätten. Hier seien den Häusern auch Kapazitätsgrenzen etwa bei der Versorgung von lebensgefährlichen Verletzungen gesetzt.

Verkehrsbehinderungen

Am Übungstag wird es im Bereich des Stadions laut Feuerwehrchef Krawinkel zu Verkehrsbehinderungen kommen. Die Übung soll etwa 20.000 Euro kosten. Eine ähnliche Probe fand zuletzt im Jahr 2012 statt.

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