
Verwaltung, Sozialversicherung, Polizei, Schulen: In Sachsen arbeiten mehr als 239.000 Menschen im öffentlichen Dienst. Gewerkschaften beklagen eine wachsende Aggressivität gegen diese Beschäftigten.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund beklagt eine zunehmende Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. „Die Zahlen sind alarmierend hoch und steigen weiter an“, kritisierte Landeschef Markus Schlimbach. So habe es bundesweiten Statistiken zufolge im vergangenen Jahr fast 111.500 Gewalttaten gegen Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr gegeben – ein Plus von 4,9 Prozent zum Vorjahr.
Auch bei der Deutschen Bahn gebe es eine Vielzahl von Bedrohungen oder Körperverletzungen. Einer Erhebung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft zufolge seien 82 Prozent der Beschäftigten mit Kundenkontakt in ihrem Berufsleben schon Opfer eines verbalen oder körperlichen Angriffs geworden.
Schlimbach: Übergriffe flächendeckend erfassen und verfolgen
Alle Übergriffe müssten flächendeckend erfasst und konsequent verfolgt werden, forderte Schlimbach. „Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst ist leider kein Randphänomen.“ Zudem müssten Betroffene besser vor Gewalt geschützt werden. Dazu gehörten auch mehr Personal und eine bessere Ausstattung.
Am Montag war der Tag des öffentlichen Dienstes. Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit zählt er in Sachsen etwa 239.200 Beschäftigte. Das Gros davon (76 Prozent) seien Angestellte, rund 24 Prozent Beamte. Dazu gehören Beschäftigte von Schulen, Polizei, Kommunalverwaltungen, Ministerien und Behörden sowie Sozialversicherungen. Die Bundesagentur für Arbeit selbst hat mehr als 5.000 Mitarbeiter an etwa 50 Standorten in Sachsen.