Generalbundesanwalt: Nach Messerangriff in Bielefeld: Hinweise auf IS-Kontakt

  • Juni 23, 2025

Nach dem Messerangriff auf Feiernde vor einer Bar in Bielefeld stand schnell auch ein religiöses Motiv im Raum. Nach neuen Erkenntnissen hatte der Tatverdächtige womöglich Verbindungen zum IS.

Nach dem Messerangriff vor einer Bar in Bielefeld verdichten sich laut Bundesanwaltschaft die Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund. Es gäbe Anhaltspunkte dafür, dass sich der Beschuldigte bereits in Syrien für den IS betätigt habe, sagte Generalbundesanwalt Jens Rommel beim Jahrespressegespräch seiner Behörde in Karlsruhe. Vor dem Angriff in Bielefeld soll der Syrer demnach in Kontakt zu Personen im Ausland gestanden haben, die der Terrororganisation womöglich angehörten.

Der zur Tatzeit 35 Jahre alte Mann soll am frühen Morgen des 18. Mai vor der Bielefelder Bar mehrere Besucher mit Messern angegriffen und dabei vier Menschen lebensgefährlich verletzt haben. Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen zwei Tage später mit Verweis auf die besondere Bedeutung des Falles übernommen. Es bestehe der Verdacht, dass die Tat religiös motiviert gewesen und als Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung zu verstehen sei, hieß es zur Begründung.

Tatverdächtiger in U-Haft

Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft, ihm wird versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zur Last gelegt. Das hatte ein Haftrichter in Bielefeld entschieden. Wenn die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernimmt, wird der Tatverdächtige danach in der Regel noch einmal dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt. Wann das passieren soll, ist noch offen.

Die Bundesanwaltschaft ist als oberste deutsche Strafverfolgungsbehörde vor allem für die Bereiche Terrorismus, Spionage und Völkerstrafrecht zuständig. Im Jahr 2024 erhob die Bundesanwaltschaft nach eigenen Angaben 33 Anklagen – davon 21 im Bereich Terrorismus und 12 aus der Abteilung für Spionage und Völkerstrafrecht. Im laufenden Jahr wurden bisher neun Anklagen erhoben. Generalbundesanwalt Rommel steht seit März 2024 an der Spitze der Behörde.

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