Erdbeeren zum Selbstpflücken: Gegen das Sattessen – Mindestabnahme auf dem Erdbeerfeld?

  • Juni 24, 2025

Naschen gehört beim Erdbeerpflücken dazu. Doch manche Menschen schlagen sich auf den Feldern zum Selbstpflücken die Bäuche voll – und kaufen fast nichts. Erdbeerhöfe im Land reagieren darauf.

Erdbeerhöfe wollen auf Feldern zum Selbstpflücken den Missbrauch eindämmen. Hintergrund ist, dass immer mehr Menschen auf Erdbeerfeldern zum Selbstpflücken viele Früchte im großen Stil essen und nur wenige bezahlen. Für die Betriebe sei dies eine schwierige Situation, denn sie müssten wirtschaftlich arbeiten und steigenden Kosten begegnen, sagte Tilman Keller vom Obstbauversuchsring. Zuvor hatten Medien darüber berichtet.

Einige Landwirte haben Mindestabnahmemengen eingeführt oder verlangen einen Eintritt, der nach Angaben der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in der Regel mit der Erntemenge verrechnet wird. Dies komme einer Mindestabnahmemenge pro Person gleich und sei ökonomisch nachvollziehbar.

Naschen erlaubt – aber nicht satt essen 

Der Ingenhof in Malente-Malkwitz beispielsweise hat ein Einlassguthaben eingeführt, das komplett auf die gepflückte Menge angerechnet wird. Für Erwachsene sind das fünf Euro pro Person, für Kinder ab fünf Jahren drei Euro. Eine Familie mit zwei Kindern zahlt so zwölf Euro. Ein Kilogramm Erdbeeren zum Selbstpflücken kostet dort 5,90 Euro. 

Beim Erdbeerhof Glantz in Delingsdorf bei Hamburg gibt es eine Mindestpflückmenge pro erwachsener Person von einem Kilogramm, wie auf den Internetseiten zu lesen ist. Auch der Schwalehof in Bönebüttel (Kreis Plön) hat eigenen Angaben zufolge eine Mindestabnahme von einem Kilogramm pro Person eingeführt. 

Dabei geht es den Landwirten nicht um die ein oder andere Erdbeere, die probiert und genascht wird. Das gehört zu einem Besuch auf dem Erdbeerfeld dazu. Aber: In den vergangenen Jahren hat man zunehmend festgestellt, dass sich ganze Familien auf dem Feld satt essen und vielleicht 300 Gramm zum Bezahlen bringen, wie Ingenhof-Inhaberin Melanie Engel dem NDR sagte. „So funktioniert es leider auf Dauer nicht mehr, weil wir ja ein bisschen wirtschaftlich auch denken müssen.“

Nicht alle von Mindestabnahmen und Einlassguthaben überzeugt

Auch Constantin Kaack, Inhaber vom Erdbeerhof Kaack aus Fuhlendorf bei Bad Bramstedt, berichtet von Großfamilien, die auf den Feldern viel essen und kaum Erdbeeren zum Wiegen und Bezahlen bringen. 

„Ich plane aber nicht, Eintrittsgebühren zu erheben“, sagte er. Er sei davon nicht so überzeugt. Zum einen, weil dies mit mehr Aufwand und mehr Personal verbunden sei. Zum anderen, weil dies auch den überwiegenden Teil der Kunden treffe, die ehrlich seien.

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