
Die sechswöchigen Sommerferien stehen an. Es ist Haupturlaubszeit. Die Regionen in Sachsen-Anhalt sind gut gebucht. Der „Urlaub vor der Tür“ liegt im Trend – meist als kurzer Zweiturlaub.
Kurz vor dem Start in die bis 8. August andauernden Sommerferien sind die Urlaubsregionen Sachsen-Anhalts zwischen Altmark, Harz und Saale-Unstrut vor allem ein Ziel für Kurzurlauber. Die größte Tourismusregion des Landes, der Harz und das Harzvorland, punktet dabei mit seiner zentralen Lage und den vielfältigen Angeboten für Familien mit Kindern bei Regen oder Sonnenschein, sagte Christin Wohlgemuth, Sprecherin des Harzer Tourismusverbandes in Goslar.
„Die Unterkünfte sind gut gebucht, im Ferienwohnungsbereich ist auch noch einiges zu haben“, sagte sie. Wer offen „nach rechts und links guckt“, bekomme auch kurzfristig noch etwas.
Klassischer Zweit- oder Dritturlaub im Harz
Grundsätzlich sei Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge das klassische Ziel für den Zweit- oder gar Dritturlaub. „Die meisten verbringen ihren Haupturlaub im Ausland und entscheiden sich dann eher spontan nach Lust, Laune und Wetter noch für ein paar extra Tage im Harz“, sagte Wohlgemuth. Hinzu kommen viele Tagesausflügler, wie es hieß.
Harzer Wandernadel für Hunde kommt an
„Aktuell gibt es in allen Kategorien noch freie Plätze. Für Familien wird es aber langsam eng“, sagte Wernigerodes Tourismus-Chef Andreas Meling. Wer spontan bucht, könne in der Regel immer noch bedient werden. Auch, weil es immer mal kurzfristige Absagen gibt. Meling schätzt, dass die aktuell teuren Flugreisen dem Inlandstourismus helfen.
„Im Schnitt bleiben Gäste drei Tage, aber in unseren Ferienparks oder Resorts erreichen wir auch längere Aufenthalte von einer Woche oder länger.“ Wandern sei im Harz nach wie vor sehr beliebt – große Nachfragen gebe es nach der Harzer Wandernadel und ganz aktuell auch nach der Vier-Pfoten-Plakette für wanderfreudige Hunde.
Saale-Unstrut kombiniert Wasser, Rad, Wein und Kultur
In der Urlaubsregion Saale-Unstrut seien gut drei Viertel der Hotels und Pensionen zufrieden mit der aktuellen Buchungslage. Gebucht würde aber gern spontan und kurzfristig, hieß es. Auch, weil die Saale-Unstrut-Region den Angaben zufolge ein klassisches Kurzreiseziel ist. „Die meisten bleiben bis zu drei Tage. Nur rund ein Viertel der Gäste bleibt länger als vier Tage“, sagte Antje Peiser, Geschäftsführerin der Saale-Unstrut Tourismus GmbH.
„In unseren Beherbergungsbetrieben sind noch freie Kapazitäten vorhanden.“ Begeistern würde die Kombination von Wasser, Rad, Wein und Kultur. Wer sich für einen Tagesflug in die Region entscheidet, der werde mit der Kampagne „Entdecke, was du zu kennen glaubst“ mit Ideen und Inspirationen versorgt.
Entschleunigung im dünn besiedelten Norden
In der für ihren sanften Tourismus bei Urlaubern beliebten Altmark schätzt der Regionalmarketing- und Tourismusverband in Tangermünde die momentane Buchungslage als gut bis sehr gut ein. „Kapazitäten gibt es in jedem Fall noch in den größeren Orten und Hansestädten“, sagte eine Sprecherin. Spontane Buchungen für Radfahrer für größtenteils nur eine Übernachtung seien jetzt aber teilweise schon schwierig, hieß es. Hoch im Kurs stünden entschleunigter Radurlaub, Wasserwandern, Camping sowie Kultur- und Städtetourismus.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Halle verbuchten die Beherbergungsbetriebe im Land im April mehr Gäste und Übernachtungen als im April des vergangenen Jahres. Das waren demnach rund 282.800 Gästeankünfte (plus 5,2 Prozent) und knapp 706.900 Übernachtungen (plus 7,8 Prozent). 93,3 Prozent der Gäste kamen aus dem Inland, wie es hieß. Zahlen für Mai liegen noch nicht vor.