
Elektronische Bücher weisen eine bedeutend bessere Umweltbilanz auf als klassische Bücher aus Papier. In einer am Donnerstag veröffentlichen Untersuchung haben Experten der Stiftung Warentest die Umweltwirkung von Produktion, Transport, Nutzung und Entsorgung von eBook-Readern und Papierbüchern verglichen. Im Ergebnis schneiden eBook-Reader selbst im Besitz von Menschen, die sie nur wenig nutzen, deutlich besser ab.
Am umweltfreundlichsten ist demnach das Lesen von eBooks auf einem Gerät, das nicht extra dafür angeschafft wurde, etwa auf einem Tablet. Wenn Menschen, die viel lesen, dies fünf Jahre lang auf einem Tablet tun, was auch für andere Funktionen verwendet wird, fallen dabei nur 0,14 Umweltschadenspunkte an. Wird ein eReader verwendet, entsteht laut Stiftung Warentest ein Schadenspunkt. Mit gebundenen Büchern sind es fast 15 Punkte.
Die Tester haben dabei angenommen, dass jedes Papierbuch einmal weitergegeben wird. Wird jedes Buch hingegen nur von einem Menschen gelesen, würden sich die Umweltschadenspunkte auf 30 verdoppeln.
Maßgeblich für die Ökobilanz ist die Produktion sowohl bei Büchern als auch bei Readern. „Der Transport zum Kunden etwa wirkt sich viel weniger auf die Umwelt aus“, erklärten die Tester. Für die Papierherstellung werden etwa große Mengen Energie, Holz, Wasser und Chemikalien benötigt. E-Reader brauchen wiederum Kunststoffe, Seltene Erden und weitere kostbare Metalle wie Kupfer, Silber oder Gold.
Dennoch schlägt die Herstellung von Büchern deutlich stärker zu Buche. Für den fünf Jahre langen Konsum eines Viel-Lesers von gebundenen Büchern fallen den Berechnungen zufolge 64 Kilogramm Treibhausgas an. Wer dieselbe Menge an Büchern auf einem E-Reader liest, ist hingegen nur für sechs Kilogramm verantwortlich. Der Stromverbrauch der Geräte ist dabei so gering, dass er kaum ins Gewicht fällt.