Millionenstreit: Kali-Kosten: Bund sieht keine Zahlungsverpflichtung

  • Juni 26, 2025

Vor dem Bundesverwaltungsgericht wird über die hohen Thüringer Kosten für die Abwendung von Umweltgefahren durch alte Kali-Gruben gestritten. Die Positionen von Land und Bund liegen weit auseinander.

Der Bund schließt eine Beteiligung an den in den vergangenen Jahren angefallenen Kosten für Sicherungsarbeiten in stillgelegten Thüringer Kali-Gruben aus. Das machten Anwälte des Bundes und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bei einer Verhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig deutlich. Vor der höchsten deutschen Verwaltungsgerichtsinstanz geht es um eine Klage Thüringens, mit der das Land Nachverhandlungen zu einem 1999 abgeschlossenen Vertrag erreichen will. 

Er regelt die Kostenverteilung zwischen Bund und Land vor allem bei den Umweltschäden durch die riesigen unterirdischen Hohlräume, die durch den Kali-Bergbau in der DDR entstanden. Die Gruben in Springen und Merkers im Wartburgkreis müsse seit Jahren gesichert werden, um Senkungen zu verhindern. 

Anwälte pochen auf Fristen 

Die Anwälte des Bundes vertraten die Auffassung, Thüringen habe nach den Regelungen des Generalvertrags keinen Anspruch auf Nachverhandlungen und mögliche weitere Zahlungen. Es habe eine Zehn-Jahres-Frist für mögliche Mehrkosten im Vergleich zu dem vom Bund gezahlten dreistelligen Millionenbetrag gegeben. Diese seien aber erst 2017 entstanden, argumentierten sie. Auch einen Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz beim Thüringer Vertrag im Vergleich mit Verträgen von Sachsen oder Sachsen-Anhalt wiesen sie zurück. 

Vom Ausgang der Verhandlung hängt ab, ob Thüringen weiterhin die Millionenkosten für die Sanierung der Umwelt-Altlasten der Kali-Industrie allein tragen muss. Sie belaufen sich auf laut Umweltministerium auf 16 bis 20 Millionen Euro pro Jahr. Ob nach am Donnerstag ein Urteil fällt, ist offen.

  • Ähnliche Beiträge

    • Juni 26, 2025
    Nach Gletscherabbruch in der Schweiz: Leiche von Vermisstem identifiziert

    Einen Monat nach dem Gletscherabbruch im Schweizer Kanton Wallis ist die Leiche eines Vermissten identifiziert worden. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurde die Leiche des seit Ende Mai vermissten Mannes nahe des kleinen Orts Blatten gefunden, das damals von einer riesigen Lawine überrollt worden war. Die formelle Identifizierung habe bestätigt, dass es sich um den seitdem vermissten 64-Jährigen handele.

    • Juni 26, 2025
    Bayerische Staatsoper: „Mutter aller Festspiele“ – 150 Jahre Opernfestspiele

    Die Bayreuther Festspiele mögen das bekannteste Opernspektakel Deutschlands sein. Doch ein anderes ist sogar noch älter – und feiert jetzt Jubiläum.

    Du hast verpasst

    Nach Gletscherabbruch in der Schweiz: Leiche von Vermisstem identifiziert

    • Juni 26, 2025
    Nach Gletscherabbruch in der Schweiz: Leiche von Vermisstem identifiziert

    Bundestag: Vereinfachte Bebauung von alten Bahn-Flächen

    • Juni 26, 2025
    Bundestag: Vereinfachte Bebauung von alten Bahn-Flächen

    Unwetter in Deutschland: Unwetterlage beruhigt sich – Letzte Warnungen aufgehoben

    • Juni 26, 2025
    Unwetter in Deutschland: Unwetterlage beruhigt sich – Letzte Warnungen aufgehoben

    Bayerische Staatsoper: „Mutter aller Festspiele“ – 150 Jahre Opernfestspiele

    • Juni 26, 2025
    Bayerische Staatsoper: „Mutter aller Festspiele“ – 150 Jahre Opernfestspiele

    „Mission: Impossible“-Komponist: Trauer um Lalo Schifrin

    • Juni 26, 2025
    „Mission: Impossible“-Komponist: Trauer um Lalo Schifrin

    Verkehrsunfall: Motorradfahrer bei Frontalzusammenstoß schwer verletzt

    • Juni 26, 2025
    Verkehrsunfall: Motorradfahrer bei Frontalzusammenstoß schwer verletzt