
Beim Durchzug einer Unwetterfront mit Sturm und Gewittern sind in Berlin und Brandenburg am Donnerstagabend mehrere Menschen durch umstürzende Bäume teils schwerst verletzt worden. In der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam wurden nach Feuerwehrangaben eine Frau und ein Mann in einer Parkanlage von einem Baumkrone getroffen. Die Frau erlitt demnach lebensgefährliche Verletzungen, der Mann wurde dabei schwer verletzt.
Im benachbarten Berlin wurden mindestens zwei weitere Menschen durch umstürzende Bäume schwer verletzt, wie die dortige Feuerwehr mitteilte. Beide Zwischenfälle ereigneten sich im Bezirk Reinickendorf, in einem Fall fiel ein Baum auf ein Auto. Allein aus der Bundeshauptstadt meldete die Feuerwehr bis in die Nachtstunden mehr als 760 Unwettereinsätze, insbesondere wegen entwurzelter Bäume und abgebrochener größerer Äste in mehreren nordwestlichen Stadtteilen.
„Die Einsatzkräfte mussten sich mancherorts den Weg mühselig freischneiden“, teilte die Feuerwehr weiter mit. Teilweise seien zudem Dächer abgedeckt worden. Im Tegeler Forst im Nordwesten Berlins wurden nach Angaben der Stadtverwaltung tausende Bäume umgeknickt. Das Waldgebiet wurde wegen Lebensgefahr gesperrt.
Die Unwetter waren am Donnerstag über Teile Ostdeutschlands hinweggezogen, der Deutsche Wetterdienst hatte vor Gewittern mit Sturm- und Orkanböen sowie Hagel und lokalem Starkregen gewarnt. In Berlin wurde deshalb vorübergehend der gesamte S-Bahnverkehr eingestellt. Betroffen waren auch Fernverkehrszüge aus Berlin Richtung Hamburg, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Im Berliner S-Bahnverkehr gab es auch am Freitag zunächst noch Einschränkungen auf mehreren Strecken.
In Potsdam arbeitete die Feuerwehr nach eigenen Angaben etwa 60 Einsätze im Zusammenhang mit dem Unwetter ab. Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste blockierten demnach zahlreiche Straßen und Wege.
Im brandenburgischen Falkensee gab es den Angaben nach am Donnerstag mehr als 240 unwetterbedingte Einsätze. Die Stadtverwaltung von Falkensee berichtete auf ihrer Internetseite am Donnerstag von einem „Unwetterchaos“, das „zahlreiche Sturmschäden“ hinterlassen habe. Die örtlichen Einsatzkräfte würden von mehreren auswärtigen Feuerwehren sowie dem Technischen Hilfswerk (THW) unterstützt, hieß es dort weiter zu aktuellen Lage.
Das THW entsandte nach eigenen Angaben rund 360 eigene Kräfte zu Sturmeinsätzen nach Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Vom den Unwettern betroffen waren demnach vor allem die Bundeshauptstadt sowie die brandenburgischen Landkreise Havelland und Oberhavel.