Insolvenzen: Zahl der Verbraucherinsolvenzen in MV gestiegen

  • Juni 30, 2025

„Kaufe heute – zahle später“. Die Verlockungen im Internethandel sind groß. Doch geht der Überblick über den eigenen Kontostand auch schnell verloren. Und das kann fatale Folgen nach sich ziehen.

In Mecklenburg-Vorpommern tappen immer mehr Menschen in die Schuldenfalle. Wie das Statistische Amt in Schwerin mitteilte, wurden im Jahr 2024 bei den Amtsgerichten im Land insgesamt 2.456 Insolvenzverfahren beantragt. Das waren 3,1 Prozent mehr als im Jahr davor. 

Weit häufiger als bei Unternehmen trat die Zahlungsunfähigkeit bei Privatpersonen ein. Die Zahl der sogenannten Verbraucherinsolvenzen lag laut Statistikamt im Jahr 2024 mit 1.787 Verfahren um 4,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Summe der angemeldeten Forderungen wuchs sogar um 21,4 Prozent auf rund 68 Millionen Euro. 2018 etwa hatten im Nordosten nach Erhebungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform lediglich 940 Privatpersonen Insolvenz anmelden müssen.

Ein Sprecher der Verbraucherzentrale in Rostock bestätigte den Trend. Immer häufiger suchten Menschen Rat, nachdem Schreiben von Inkasso-Büros bei ihnen eingegangen seien oder gar Pfändungen drohten. In den Gesprächen zeige sich dann oft, dass Käufer den Überblick über ihre laufenden Ratenzahlungen verloren hatten und ins Minus rutschten.

Aufgeschobene Zahlungen als Schuldenfalle 

„Kaufe heute, zahlen später. Diese Angebote verleiten insbesondere auch junge Leute, mehr auszugeben, als sie sich leisten können“, berichtete auch eine Mitarbeiterin der Caritas-Schuldnerberatung in Neubrandenburg. Beim Bezahlen mit der Kreditkarte gerate der Kontostand mitunter rasch aus dem Blick. Schnell türme sich da ein Schuldenberg von mehreren Tausend Euro auf. Doch auch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Scheidung seien weiterhin Gründe für Verbraucherinsolvenzen.

Die Zahl der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen stieg nach Angaben des Statistischen Amtes 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf 273 Anträge an. Die voraussichtlichen Forderungen erhöhten sich um 10,7 Prozent auf rund 226 Millionen Euro.

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