Sicherheit, Migration & Klima: Dänemark hat EU-Ratsvorsitz übernommen

  • Juni 30, 2025

Zum Start der zweiten Jahreshälfte hat Dänemark die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Kann Deutschlands nördlicher Nachbar ganze große Konflikte verhindern?

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig die Nachfolge von Polen an, das den Ratsvorsitz in der ersten Jahreshälfte innehatte.

Dänische Regierungsvertreter werden damit bis zum Jahresende zahlreiche Ministertreffen leiten und als Vermittler bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den 27 EU-Staaten auftreten. Dabei geht es vor allem darum, einen möglichst reibungslosen Ablauf der EU-Gesetzgebungsverfahren zu garantieren.

Aufrüstung und Klimaschutz

Thematisch wollen sich die Dänen unter dem Motto „Ein starkes Europa in einer sich verändernden Welt“ insbesondere für die gemeinsame Aufrüstung gegen Russland und für mehr Wettbewerbsfähigkeit in der EU einsetzen. 

Zudem hofft die Regierung der sozialdemokratischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, den Kampf gegen unerwünschte Migration sowie Maßnahmen für Klimaschutz voranbringen zu können. Ein Beispiel dafür ist die vorgesehene Einigung auf ein Klimaziel für das Jahr 2040, das das Erreichen der Klimaneutralität im Jahr 2050 ermöglichen soll. 

Große Herausforderungen für die dänische Ratspräsidentschaft dürften die anhaltende ungarische Blockade der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine sowie der europäische Zusammenhalt im Zollstreit mit den USA werden. 

Streit droht darüber hinaus beim Thema Geld, weil in den nächsten Monaten die Gespräche über den langfristigen EU-Haushalt von 2028 bis Ende 2034 beginnen sollen. Die Positionen der Mitgliedstaaten gehen dabei weit auseinander. So sträubt sich etwa Deutschland als Nettozahler gegen eine Aufstockung des Budgets von zuletzt mehr als einer Billion Euro.

Gefeiert wird der Start der dänischen Ratspräsidentschaft am Donnerstag in Aarhus, der zweitgrößten Stadt des skandinavischen Landes. Als Gäste hat Ministerpräsidentin Frederiksen unter anderem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und ihr Team sowie EU-Ratspräsident António Costa eingeladen.

Die seit 2019 regierende Sozialdemokratin Frederiksen zählt zu den dienstältesten amtierenden Regierungschefs in der EU und gilt als Verfechterin einer umfassenden Unterstützung der Ukraine. 

Zuletzt machte sie international vor allem damit Schlagzeilen, dass sie US-Präsident Donald Trump hinsichtlich seiner Grönland-Ansprüche eine entschiedene Absage erteilte. Bekannt sind Frederiksen und ihre über die politische Mitte reichende Drei-Parteien-Koalition zudem für eine rigide Migrationspolitik.

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 1, 2025
    Fax ade: Niedersächsische Finanzämter schalten Faxgeräte ab

    Lange galt es als unverzichtbar, heute wirkt es wie aus der Zeit gefallen. Nun verschwindet das Faxgerät auch aus den niedersächsischen Finanzämtern.

    • Juli 1, 2025
    Missbrauch in der Kirche: Urteil: Erzbistum Köln haftet nicht für Missbrauchspriester

    Wenn ein katholischer Priester Kinder sexuell missbraucht, können die Opfer dann Schmerzensgeld vom jeweiligen Bistum verlangen? Um diese Frage ging es in einem viel beachteten Prozess in Köln.

    Du hast verpasst

    Fax ade: Niedersächsische Finanzämter schalten Faxgeräte ab

    • Juli 1, 2025
    Fax ade: Niedersächsische Finanzämter schalten Faxgeräte ab

    Wetter: Wetterdienst verlängert landesweite Hitze-Warnung

    • Juli 1, 2025
    Wetter: Wetterdienst verlängert landesweite Hitze-Warnung

    Missbrauch in der Kirche: Urteil: Erzbistum Köln haftet nicht für Missbrauchspriester

    • Juli 1, 2025
    Missbrauch in der Kirche: Urteil: Erzbistum Köln haftet nicht für Missbrauchspriester

    Personalien: Jenaer Hochschule bekommt neue Chefin

    • Juli 1, 2025
    Personalien: Jenaer Hochschule bekommt neue Chefin

    Rekordtemperaturen: Ganz Frankreich im Hitzealarm

    • Juli 1, 2025
    Rekordtemperaturen: Ganz Frankreich im Hitzealarm

    Fußball-Bundesliga: Finanzvorstand Ignatzi verlässt VfB Stuttgart

    • Juli 1, 2025
    Fußball-Bundesliga: Finanzvorstand Ignatzi verlässt VfB Stuttgart