Wetter: Fast 40 Grad – NRW sucht ein bisschen Abkühlung

  • Juli 1, 2025

Die Hitzewelle erreicht ihren Höhepunkt – mit bis zu 39 Grad. Wer nicht im klimatisierten Büro arbeiten kann, leidet besonders. Doch ein Wetterumschwung ist in Sicht – und er könnte heftig werden.

Nordrhein-Westfalen schwitzt – und es kommt noch heißer: Mit bis zu 39 Grad soll der Mittwoch der heißeste Tag des bisherigen Jahres in Nordrhein-Westfalen werden. Während in vielen Büros die Klimaanlagen im Dauerbetrieb laufen, haben etwa die Arbeiter auf Straßen-Baustellen kaum eine Chance, der Hitze zu entkommen.

Müllabfuhr startet am frühen Morgen

Eine besondere Herausforderung ist die Hitze für alle, die in der prallen Sonne arbeiten. Die Müllabfuhr startet in zahlreichen Städten im Moment schon um 6.00 Uhr, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter kommunalen Unternehmen ergab. „Schwere körperliche Arbeit in Kombination mit Hitze setzt die Mitarbeiter einem besonders hohen Risiko von Herz-Kreislauf-Belastungen aus“, sagte eine Sprecherin des Dortmunder Entsorgers EDG. Das Risiko könne durch den früheren Arbeitsbeginn gesenkt werden.

Auch Dachdecker oder die Arbeiter auf Autobahn-Baustellen starteten besonders früh und machten dafür in der größten Mittagshitze Feierabend.

Ozon-Belastung setzt empfindlichen Menschen zu

Auch die Ozonbelastung ging durch das extreme Sommerwetter in die Höhe. An mehreren Messstellen in Nordrhein-Westfalen wurde die sogenannte Informationsschwelle von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten.

Bei empfindlichen Menschen könne es dadurch zu Atemwegsbeschwerden, Kopfschmerzen und einer verminderte körperlichen Leistungsfähigkeit kommen, erklärte das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (Lanuk). „Sportliche Aktivitäten sollten möglichst auf die frühen Vormittags- oder die Abendstunden verlegt werden.“

Ein Sprung ins Wasser tut gut – aber vorsichtig!

In den Freibädern sind die Becken teils extrem voll – jeder suchte Abkühlung. Einige baden auch in Flüssen und Kanälen – doch Experten warnen dort vor den Gefahren. In Mülheim ist eine Frau beim Baden in der Ruhr ums Leben gekommen. Die 43-Jährige sprang von einer Brücke in den Fluss und tauchte nicht mehr auf – Retter konnten ihr nicht mehr helfen.

„Bei den heißen Temperaturen ist der Körper aufgeheizt. Wenn man dann ins kalte Wasser springt, kann es zu einem Kreislaufkollaps kommen“, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Michael Lülf. In Nordrhein-Westfalen waren in den vergangenen Tagen mehrere Menschen beim Baden in Flüssen ertrunken.

Hund aus heißem Auto gerettet

Auch die Gefahr von heißen Autos ist nicht zu unterschätzen. In Essen befreite die Polizei einen Hund aus einem überhitzten Auto, nachdem Passanten den Notruf gewählt hatten. Nach den ersten Erkenntnissen der Polizei wartete der Hund etwa 45 Minuten bis zur Rückkehr seine Besitzerin.

Innerhalb dieser Zeitspanne könne die Temperatur im Innenraum eines Autos auf bis zu 60 Grad steigen und damit zu einer tödlichen Falle für Lebewesen werden, warnte die Polizei.

Hitzewelle erreicht ihren Höhepunkt

Nach einer stickig-warmen Nacht soll die Hitzewelle am Mittwoch ihren Höhepunkt erreichen. Die höchsten Werte erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) im Rheinland und Richtung Eifel – mit bis zu 39 Grad. Aber auch am Niederrhein etwa sind 33 bis 35 Grad prognostiziert. „Am schönsten ist es vor der Klimaanlage mit einem Eis in der Hand“, sagte eine Meteorologin.

Ab dem Mittwochnachmittag könne es einen Wetterumschwung geben, mit Hitzegewittern, Starkregen und Orkanböen. Ein Schwerpunkt sei voraussichtlich der Nordwesten von Nordrhein-Westfalen. Die Meteorologin riet, auf weitere Informationen wie eine mögliche Unwetterwarnung zu achten. 

Am Donnerstag erreichen die Temperaturen nur noch 27 Grad.

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