Hitze und Dürre in Bayern: Ökologischer Notstand – Bayerns Tiere und Pflanzen in Gefahr

  • Juli 2, 2025

Bäume verlieren Blätter, Wildtiere finden weder Wasser noch Nahrung – die Folgen der hohen Temperaturen werden in Bayern immer dramatischer. Naturschützer schlagen Alarm und fordern Gegenmaßnahmen.

Die anhaltende Hitze und Dürre gefährden nach Ansicht von Umweltschützern zunehmend die bayerische Tier- und Pflanzenwelt. Ohne politische und gesellschaftliche Gegenmaßnahmen drohten langfristige Schäden für ganze Ökosysteme und damit dauerhafte Probleme für den Klimaschutz, warnte der Bund Naturschutz (BN). 

Folgen überall sicht- und spürbar

„Unsere Wälder, Moore und Feuchtgebiete sind natürliche Klimaschützer – doch sie geraten selbst unter Druck. Wenn wir nicht entschieden handeln, verlieren wir diese wertvollen Lebensräume und damit unsere besten Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise“, sagte BN-Landeschef Richard Mergner. Wälder zeigten schon jetzt Dürreschäden, Bäume würden vorzeitig ihr Laub abwerfen und auf Feldern vertrockneten selbst robuste Kulturen. Besonders Flachwurzler wie Fichten würden absterben – was wiederum den Borkenkäfer begünstige und das Waldbrandrisiko erhöhe.

Eichhörnchen und Igel finden kein Wasser mehr

Die akute Wasserknappheit habe zudem auch starke Auswirkungen auf die Tierwelt. Vögel, Igel, Eichhörnchen, Amphibien und Insekten fänden kaum noch geeignete Wasserstellen, hieß es. Vertrocknende Wiesen, ausgedörrte Waldränder und ausbleibender Schatten erschwerten das Überleben zahlreicher Wildtiere. Besonders negativ wirke sich die Trockenheit dort aus, wo Lebensräume ohnehin schon belastet sind: in entwässerten Feuchtgebieten, kanalisierten oder gestauten Bächen oder in strukturarmen Landschaften. 

Tierarten verlieren Lebensräume

„Was wir derzeit beobachten, ist ein ökologischer Notstand, viele Lebensräume sind extrem mitgenommen, da ändern auch einige wenige Regenschauer nichts“, betonte auch Christine Margraf, BN-Artenschutzexpertin. „Viele Arten verlieren zunehmend die Lebensräume, auf die sie angewiesen sind: Amphibien oder Libellen können sich nicht mehr fortpflanzen, wenn ihre Gewässer zu früh austrocknen. Fische und andere Wassertiere leiden unter zu warmem und zu wenig Wasser in den Bächen. Wildbienen oder Schmetterlinge kämpfen mit Nahrungsmangel in vertrocknenden Wiesen mit reduzierter Blütenentwicklung.“

Um den Auswirkungen der Klimakrise entgegenzuwirken, hat der Verband einen Forderungskatalog erstellt: Dazu zählt die konsequente Wiedervernässung von Mooren, mehr Raum für naturnähere Gewässer, die Anlage naturnaher Landschaftselemente, den Stopp der ausufernden Flächenversiegelung im Freistaat sowie eine Agrarpolitik, die Wasser und Artenvielfalt schütze.

Besonders kritisch sehen die Naturschützer alle Bestrebungen von Politikern und Lobbyverbänden, dass erst 2024 beschlossene Natur-Wiederherstellungsgesetz der EU aufzuheben. Dies sei „verantwortungslos“.

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