Modellprojekt: Hochreines Kokain auf der Fusion bringt Menschen in Klinik

  • Juli 2, 2025

Hochreines Kokain, besonders starkes Ecstasy: Das Drug-Checking-Team des Fusion-Festivals zieht Bilanz – und sieht die Notwendigkeit seiner Arbeit bestätigt.

Nach der Drogenanalyse auf dem zurückliegenden Fusion-Festival hat sich das verantwortliche Team angesichts des Nachweises hoch dosierten Kokains beunruhigt gezeigt. „Anlass zur Sorge bereitet uns allerdings auch hier der mittlerweile deutschlandweite Trend von hochreinem Kokain, sodass in diesem Jahr eine zweistellige Personenzahl in den umliegenden Krankenhäusern herzmedizinisch behandelt werden musste“, wurde der Mediziner Gernot Rücker in einer Mitteilung der Universitätsmedizin Rostock (UMR) zitiert. „Die Funde der ungewöhnlich hoch dosierten Substanzen unterstreichen, wie wichtig das Drug-Checking ist.“

Im Rahmen des sogenannten Drug-Checkings hatten Rücker und sein Team während des Festivals in einem Laborcontainer illegale Rauschmittel untersucht. „Durch unsere 752 Substanzanalysen in den vergangenen Tagen konnten wir vor dem Konsum von 20 Ecstasy-Tabletten warnen, die durch eine extrem hohe Dosierung aufgefallen sind“, erklärte die beteiligte Chemikerin Anja Gummesson.

Wieder hohe Nachfrage

Nach UMR-Angaben war die Nachfrage nach dem Angebot erneut hoch. Erstmals hatte das Team 2024 auf der Fusion diese Art des Drug-Checkings durchgeführt. In diesem Jahr konnten den Angaben zufolge erstmals Gäste zusätzlich ihre Fahrtüchtigkeit vor der Abreise am Sonntag selbst überprüfen. Dafür sei der Atemalkoholwert mit einem speziellen Testgerät und unter fachkundiger Anleitung festgestellt worden. „Vier Fahrerinnen und Fahrer verzichteten daraufhin auf die Teilnahme am Straßenverkehr“, so Rücker.

Nach Angaben der Veranstalter waren mehr als 70.000 Menschen aus aller Welt zum Fusion-Festival nach Lärz an die Mecklenburgische Seenplatte gekommen. Auch Landes-, Bundespolizei und Zoll hatten im Umfeld wieder kontrolliert und teils Drogen sichergestellt. Ein Österreicher habe 1,8 Kilogramm Fruchtgummis im Gepäck gehabt, bei denen ein Schnelltest laut Sicherheitsbehörden den Verdacht ergab, dass diese mit Kokain versetzt waren.

Am Freitag sei eine Besucherin in lebensbedrohlichem Zustand in eine Klinik eingeliefert worden. Ob die Einnahme von Drogen dabei eine Rolle spielte, sollte untersucht werden. Der Zustand der jungen Frau galt nach Angaben vom Montag weiterhin als lebensbedrohlich. Mit Verweis auf Persönlichkeitsrechte äußerte sich die Polizei am Mittwoch nicht weiter zu dem Fall.

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