
Thomas Ring übergibt den Staffelstab als Präsident der Polizeidirektion Lüneburg an Kathrin Schuol. Zum Abschied gibt er noch eine Warnung an kriminelle Clans heraus.
Mit einer Warnung an kriminelle Clans hat sich Thomas Ring als Polizeipräsident der Polizeidirektion Lüneburg verabschiedet. „Wir zeigen den Clans, wir sehen Euch“, sagte der 64-Jährige bei einer Feierstunde zur Übergabe des Amtes an Kathrin Schuol. Die behördenübergreifenden Kontrollen – unter Einbeziehung von Zoll und Staatsanwaltschaft – und das ständige Dranbleiben kosteten zwar Ressourcen, seien aber erfolgreich.
So sei die Kriminalität von Mitgliedern der Großfamilien in Niedersachsen nicht angestiegen, sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD) der Deutschen Presse-Agentur: „Die Clankriminalität ist sichtbarer geworden, wir machen sie auch sichtbarer.“
Niedersachsen sei eines der wenigen Bundesländer, das sich mit dem Thema intensiv beschäftige, so Behrens. „Wir setzen uns bewusst damit auseinander.“ Die Fakten sprächen gegen eine gefühlte Zunahme der Delikte: „Wir haben eine hohe Aufklärungsrate.“ Auch gebe es so viele Polizisten wie nie zuvor.
Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund alleine aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiere und diskriminiere.
Ring wechselt nach sechseinhalb Jahren in der Hansestadt in seine Heimat Braunschweig an die Spitze der Direktion. Die 57-jährige Schuol zieht es nach drei Jahrzehnten bei der Hamburger Polizei, dem Landeskriminalamt und der Innenbehörde von der Elbe an die Ilmenau.