Plenum: Landtag will Verfassungstreue von Mitarbeitern prüfen

  • Juli 3, 2025

Wer im Mainzer Landtag für eine Parlamentsfraktion arbeiten will, muss künftig zuvor vom Landtagspräsidenten auf seine Zuverlässigkeit überprüft werden. Nur dann darf Steuergeld fließen.

Mitarbeiter der Fraktionen im rheinland-pfälzischen Landtag werden künftig auf ihre Verfassungstreue überprüft. Sie dürfen nur dann für eine Parlamentsfraktion tätig werden, wenn der Landtagspräsident nach einer „Zuverlässigkeitsüberprüfung“ keine Bedenken gegen die betreffende Person hat. Dies beschlossen die Abgeordneten von Regierung und Opposition im Landesparlament in Mainz. Ablehnung und Kritik kamen von der AfD.

In dem Gesetz heißt es, die Mitarbeiter von Abgeordneten würden durch den Landtagspräsidenten „zuverlässigkeitsüberprüft“. Dies geschehe „zum Schutz gegen Risiken für die freiheitliche demokratische Grundordnung, die Arbeits- und Funktionsfähigkeit, Sicherheit, Integrität und Vertrauenswürdigkeit des Landtags Rheinland-Pfalz“. Bei seiner Entscheidung über die Zuverlässigkeit eines Mitarbeiters eines Abgeordneten soll sich der Landtagspräsident – derzeit Hendrik Hering (SPD) – auf Auskünfte des Landeskriminalamtes und der Verfassungsschutzbehörde des Landes stützen.

AfD kündigt Normenkontrollklage an 

„Wer unsere demokratische Grundordnung ablehnt und bekämpft, darf nicht mit öffentlichen Mitteln finanziert werden“, sagte der Abgeordnete Christoph Spies (SPD). Die Demokratie sei robust und halte unterschiedliche Meinungen aus: „Doch sie muss Grenzen ziehen, wenn diese Meinungen und Aktivitäten die freiheitlich demokratische Grundordnung aktiv bekämpfen.“ 

„Es geht hier nicht um Gesinnungskontrolle, es geht darum, dass Steuergelder nicht an Personen fließen, die aktiv gegen unseren Staat arbeiten“, sagte auch Carl-Bernhard von Heusinger (Grüne). 

„Wir halten den Gesetzentwurf im Wesentlichen für verfassungswidrig“, sagte Damian Lohr (AfD). Es handele sich um einen schweren Eingriff in das freie Mandat des Abgeordneten und in das Parteienprivileg. Das Gesetz stelle einen „verfassungswidrigen Angriff gegen die Demokratie und das Parlament“ dar, so der AfD-Politiker. Er kündigte eine Normenkontrollklage gegen das Gesetz an.

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 4, 2025
    Waldbrände: Keine Ausweitung bei Waldbrand auf der Saalfelder Höhe

    Keine Ausweitung des Feuers: In der Nacht bessert sich die Lage auf der Saalfelder Höhe etwas. Unter Kontrolle ist das Feuer aber weiterhin nicht. Kann die Verstärkung aus Bayern helfen?

    • Juli 4, 2025
    Analyse: NRW bei Ausbau der Windkraft bundesweit an Spitze – Bayern weit hinten

    Beim Ausbau der Windkraft an Land kommen die deutschen Bundesländer unterschiedlich schnell voran. Spitzenreiter beim Ausbau ist Nordrhein-Westfalen – Bayern hingegen liegt weit hinten, wie eine Datenauswertung des SWR am Freitag zeigte. Analysiert wurde für die Studie die Zahl der Windkraftanlagen, die in diesem und im vergangenen Jahr neu ans Netz gingen.   

    Du hast verpasst

    Analyse: NRW bei Ausbau der Windkraft bundesweit an Spitze – Bayern weit hinten

    • Juli 4, 2025
    Analyse: NRW bei Ausbau der Windkraft bundesweit an Spitze – Bayern weit hinten

    Waldbrände: Keine Ausweitung bei Waldbrand auf der Saalfelder Höhe

    • Juli 4, 2025
    Waldbrände: Keine Ausweitung bei Waldbrand auf der Saalfelder Höhe

    Brief an EU-Kommissare: Goldschmidt fordert Umsetzung von EU-Renaturierungsgesetz

    • Juli 4, 2025
    Brief an EU-Kommissare: Goldschmidt fordert Umsetzung von EU-Renaturierungsgesetz

    Brand in Schweinestall: Wohnhaus mit Schweinestall in Brand – Tiere in Gefahr

    • Juli 4, 2025
    Brand in Schweinestall: Wohnhaus mit Schweinestall in Brand – Tiere in Gefahr

    Notfälle: 21-jähriger Motorradfahrer stirbt nach Unfall

    • Juli 4, 2025
    Notfälle: 21-jähriger Motorradfahrer stirbt nach Unfall

    Vorschau: TV-Tipps am Freitag

    • Juli 4, 2025
    Vorschau: TV-Tipps am Freitag