Waldbrand: Dauereinsatz in der Gohrischheide – Hoffen auf Regen

  • Juli 4, 2025

Seit Tagen kämpfen Einsatzkräfte an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg gegen die Flammen. Munition im Boden erschwert das Löschen. Auf welches Wetter die Helfer jetzt hoffen.

Beim Waldbrand an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg ist die Lage vorerst stabil. Die Nacht sei recht kühl gewesen, es habe vorerst keine weitere Dynamik im Brandgeschehen gegeben, sagte Landrat Ralf Hänsel (CDU) in Meißen. Mit den steigenden Temperaturen am Wochenende könne sich das Brandgeschehen aber wieder verstärken. In der Nacht waren mehr als 300 Kräfte von Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) und anderen Hilfsorganisationen im Einsatz.

Zudem habe sich der Wind leicht gedreht, so dass der Waldbrand im Norden in Brandenburg wieder aufflammen könnte. „Die Brandenburger Kollegen sind darauf vorbereitet und wissen, dass es wieder losgehen könnte“, sagte Hänsel. Man sei in einem ständigen Austausch mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD). 

Der Rauch zog am Freitag erneut bis nach Dresden. Über die Warnapp Nina wurde am Mittag vor einer Geruchsbelästigung gewarnt. Die Behörden empfehlen, Fenster geschlossen zu halten. 

Brandherde bewegen sich aufeinander zu

Derzeit bewegen sich die Brandherde laut Hänsel innerhalb der Gohrischheide aufeinander zu. Wegen der Munitionsbelastung könne nach wie vor dort nicht gelöscht werden. Aus der Luft versuchten die Einsatzkräfte in den Randbereichen, eine weitere Ausdehnung des Brandes zu verhindern.

Wie groß das vom Brand betroffene Gebiet derzeit ist, ist nach wie vor schwierig einzuschätzen: Das Landratsamt berichtete am Donnerstag von 200 Hektar nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort umfasste der Brand am Abend jedoch eine Fläche von rund 1.000 Hektar. 

Die Grünen in Sachsen fordern angesichts des Waldbrandes einen konsequenten Klimaschutz im Freistaat. „Solche Großbrände sind längst keine Ausnahmen mehr“, sagte Landesvorsitzender Martin Helbig. Die FDP mahnte eine Waldbrandstrategie für den Freistaat an – unter anderem mit Frühwarnsystem und Investitionen in Löschwasserteiche und Brandschneisen. 

Wegen des Waldbrandes wurde für die Gemeinden Zeithain und Wülknitz sowie die Stadt Gröditz Katastrophenalarm ausgelöst. Zeitweise musste der Zeithainer Ortsteil Neudorf evakuiert werden, mittlerweile konnten die Bewohner wieder in ihre Häuser zurückkehren. Eine Beregnungsanlage schützt den Ort vor den Flammen, auch Hubschrauber verhindern aus der Luft ein Übergreifen. Unter anderem sind laut Landratsamt zwei Hubschrauber der Bundespolizei und ein Hubschrauber der Bundeswehr im Einsatz.

Der Wülknitzer Ortsteils Heidehäuser bleibt aus Sicherheitsgründen weiterhin geräumt. Rund 100 Bewohner waren dort schon am Mittwochabend evakuiert worden. Der munitionsbelastete Wald reiche bis an die Wohnhäuser heran. Man müsse aufpassen, dass dort keine Funken übertreten, sagte Landrat Hänsel. 

Kaserne von Feuer bedroht

In der Nacht sei die Kaserne in Zeithain von dem Waldbrand bedroht worden, berichtete Hänsel. Das Feuer habe sich auf die Kaserne zubewegt, habe aber bekämpft werden können – unter anderem mit Hilfe der Feuerwehr der Bundeswehr. 

Die Bekämpfung der zwei großen Waldbrände in Sachsen und Thüringen wird auch vom Technischen Hilfswerk (THW) unterstützt. Rund 200 Ehrenamtliche aus 19 Ortsverbänden seien in der Gohrischheide und auf der Saalfelder Höhe bei Gösselsdorf (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) im Einsatz, teilte die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk mit.

„Wasser ist für die Vegetationsbrandbekämpfung das A und O. Unsere Einheiten befördern derzeit Wasser zu den Brandstellen und befüllen Sammelbecken, damit Löscheinsätze effizient fortgeführt werden können“, sagte Janine Stock, THW-Landesbeauftragte für Sachsen, Thüringen.

Die Helfer und Einsatzkräfte hoffen nun auf Regen: Niederschläge sind für Montag und Dienstag vorhergesagt und könnten den Waldbrand eindämmen.

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