112. Frankreich-Rundfahrt: Philipsen jubelt bei Tour-Auftakt – Rückschlag für Red Bull

  • Juli 5, 2025

Die 112. Tour beginnt in Lille. Zum Auftakt jubelt der Belgier Philipsen – und sichert sich eine besondere Auszeichnung. Das Debüt des deutschen Hoffnungsträgers Lipowitz verläuft etwas holprig.

Jasper Philipsen küsste seine Partnerin und feierte zum Auftakt der 112. Tour de France seinen zehnten Etappensieg. Doch nicht nur das: Der 27-Jährige streifte sich in Lille das Gelbe Trikot über und schaffte dadurch einen besonderen Erfolg, denn die schnellen Männer haben nur selten die Aussicht auf das prestigeträchtigste Dress der Radsportwelt. 

„Man träumt davon“, sagte der Belgier bei Eurosport über das Tragen des Gelben Trikots. „Der zehnte Sieg ist einer, den ich nicht vergessen werde“, fügte er hinzu. „Das war schon ein Kampf, vorn dabei zu sein. Das war sehr stressig.“ 

Leichter Dämpfer für Red Bull

In der Nähe der imposanten Festungsanlage der nordfranzösischen Stadt setzte sich Philipsen nach den größtenteils flachen 184,9 Kilometern mit Start und Ziel in Lille vor dem eritreischen Profi Biniam Girmay und dem Norweger Sören Wärenskjold durch. Die deutschen Sprinter um Pascal Ackermann und Phil Bauhaus gingen leer aus, dafür wurde der Debütant Marius Mayrhofer Neunter.

Zum Auftakt Tour kassierte das Red-Bull-Team um Primoz Roglic und den deutschen Debütanten Florian Lipowitz überraschend einen leichten Rückschlag. Dank der Windverhältnisse setzten sich die Gesamtsieg-Favoriten Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard in der führenden Gruppe um Philipsen wenige Kilometer vor dem Ziel in Lille ab und ließen die Podiums-Kandidaten Roglic und den Belgier Remco Evenepoel hinter sich. 39 Sekunden nach den Top-Stars rollte Roglic über die Ziellinie.

Drei deutsche Debütanten in Lille

Gleich bei seiner Debüt-Etappe erlebte die deutsche Radsport-Hoffnung Lipowitz zuvor schon einen leichten Schreckmoment. Der 24-Jährige ärgerte sich im Laufe des Rennens über einen platten Reifen. Die Panne war zwar schnell behoben, aber der Gesamtdritte der Dauphiné-Rundfahrt musste knapp 40 Sekunden ohne Hilfe seiner Kollegen aufholen, ehe er wieder zum Hauptfeld stieß. 

Das weltweit größte Radsport-Großereignis begann zum ersten Mal seit vier Jahren wieder in Frankreich. Dazwischen folgten Grand Départs in Kopenhagen, Bilbao und Florenz. Gegen 13.40 Uhr erfolgte der scharfe Start für die 184 Profis, darunter die deutschen Debütanten Lipowitz, Niklas Märkl und Mayrhofer. Zehn deutsche Fahrer machten sich insgesamt auf ins Tour-Abenteuer, der deutsche Straßenrad-Meister Georg Zimmermann fährt im schwarz-rot-goldenen Dress.

Kurioser Sturz bei Auftaktetappe

Die Chancen eines Tagessiegs für die deutschen Sprinter um Pascal Ackermann und Phil Bauhaus sahen vor der Auftaktetappe mau aus. Kurz nach dem Start beteiligte sich Zimmermanns Teamkollege Jonas Rutsch an der fünfköpfigen Ausreißergruppe, die allerdings gut 105 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde. 

Die Profis schonten sich bei hohen Geschwindigkeiten nicht. Ein kurioser Sturz machte das deutlich. Die beiden französischen Profis Benjamin Thomas und Mattéo Vercher sprinteten um einen Bergwertungspunkt. Kurz nachdem Thomas die Linie als Erster etwa 79 Kilometer vor dem Ziel überquert hatte, stürzte der 29-Jährige und riss Vercher kurz darauf mit hinunter. Beide konnten aber weitermachen.

 

Hektische erste Tour-Woche steht bevor 

Der zweimalige Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna aus Italien musste die Rundfahrt wegen Sturzfolgen schon früh verlassen. Auch der Schweizer Stefan Bissegger musste die Tour beenden. Die erste Woche dürfte ohnehin sehr hektisch werden. Da es auf den ersten zehn Etappen überwiegend über flaches Terrain geht, ist mit vielen Massenankünften zu rechnen. 

Gleich am zweiten Tag steht den Profis am Sonntag gleich die längste Etappe bevor. Auf den 209,1 Kilometern zwischen Lauwin-Planque und Boulogne-sur-Mer im Norden Frankreichs machen sich die Ausreißer und Klassiker-Experten große Hoffnungen auf den Tagessieg. Darunter ist auch der niederländische Topstar Mathieu van der Poel, der im Frühjahr die Klassiker Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix gewonnen hat.

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