Untersuchungsausschuss: Ex-Minister Caffier Zeuge in NSU-Untersuchungsausschuss

  • Juli 7, 2025

Mehr als 30 Jahre lang gehörte der CDU-Politiker Lorenz Caffier dem Landtag in Schwerin an. Nun kehrt der langjährige MV-Innenminister als Zeuge im NSU-Sonderausschuss zurück.

Der frühere Innenminister Lorenz Caffier soll in Schwerin als Zeuge vor dem Landtags-Untersuchungsausschuss gehört werden, der sich mit der Aufklärung rechtsextremistischer Straftaten und Netzwerke befasst. In die 14-jährige Amtszeit des CDU-Politikers fällt die Selbstenttarnung der Terrorgruppe NSU, die unter anderem in Mecklenburg-Vorpommern einen rassistisch motivierten Mord und Banküberfälle verübt hatte.

Nach dem Selbstmord der beiden Haupttäter der NSU im Jahr 2011, auf deren Konto insgesamt zehn Morde zwischen 2000 und 2007 gehen, waren erhebliche Ermittlungspannen der Behörden in Bund und Ländern bekanntgeworden. Das war einer der Gründe für die Einsetzung des Landtags-Sonderausschusses, der nun schon die zweite Legislaturperiode tätig ist. Vermutet wird, dass ein Netzwerk von Rechtsextremisten die Terrorserie ermöglichte. Der Ausschuss hatte mehrfach beklagt, dass ihm oft nur teilweise stark geschwärzte Ermittlungsakten bereitgestellt wurden. 

Undurchsichtiger Waffenerwerb führte zu Rücktritt

Persönlich in die Schlagzeilen geraten war Caffier durch den Erwerb einer Pistole von einem Waffenhändler und Schießplatzbetreiber, der nach Geheimdiensterkenntnissen Kontakte zur rechtsextremen Prepper-Gruppe „Nordkreuz“ gehabt haben soll. Wegen Vorteilsnahme verhängte das Amtsgericht eine Geldstrafe von insgesamt 13 500 Euro gegen Caffier, die Anfang 2022 rechtskräftig wurde. 

Bereits im November 2020 war Caffier als Konsequenz aus der Affäre als Minister zurückgetreten. Er hatte behauptet, die Waffe gekauft zu haben, einen Beleg dafür den Angaben zufolge jedoch nicht geliefert.

Im April hatte Caffier schon in dem Landtags-Untersuchungsausschuss, der sich mit dem Bau der Erdgasleitung Nord Stream 2 und der Gründung der Stiftung Klima- und Umweltschutz MV beschäftigt, Rede und Antwort gestanden. Das von Russland gemeinsam mit westeuropäischen Energiekonzernen vorangetriebene Pipeline-Projekt war politisch heftig umstritten – ebenso die dafür gegründete Landesstiftung.

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 7, 2025
    Ringo Starr wird 85: Paul McCartney gratuliert mit Erinnerungsbild

    Eine Reise in die Vergangenheit hat Paul McCartney zum 85. Geburtstag von Ringo Starr unternommen. Er postete einen alten Schnappschuss.

    • Juli 7, 2025
    Waldbrand: Experten: Waldbrandfläche kann wieder grün werden

    Verkohlte Wurzeln, schwarz-verrußter Boden: Auch wenn es unmittelbar nach dem Feuer nicht danach aussieht, kann die Natur Waldbrandflächen wieder ergrünen lassen.

    Du hast verpasst

    Ringo Starr wird 85: Paul McCartney gratuliert mit Erinnerungsbild

    • Juli 7, 2025
    Ringo Starr wird 85: Paul McCartney gratuliert mit Erinnerungsbild

    Verletzte Giulia Gwinn: Sie ist unsere neue EM-Kapitänin

    • Juli 7, 2025
    Verletzte Giulia Gwinn: Sie ist unsere neue EM-Kapitänin

    Einbruchdiebstahl: Unbekannte erbeuten Flöten im Wert von 300.000 Euro

    • Juli 7, 2025
    Einbruchdiebstahl: Unbekannte erbeuten Flöten im Wert von 300.000 Euro

    Waldbrand: Experten: Waldbrandfläche kann wieder grün werden

    • Juli 7, 2025
    Waldbrand: Experten: Waldbrandfläche kann wieder grün werden

    Brand in Bahnunterführung: Feuer in Hirschaid: Kripo prüft Brandstiftung an Bahntrasse

    • Juli 7, 2025
    Brand in Bahnunterführung: Feuer in Hirschaid: Kripo prüft Brandstiftung an Bahntrasse

    Flugverkehr: Passagiermaschine landet außerplanmäßig in Friedrichshafen

    • Juli 7, 2025
    Flugverkehr: Passagiermaschine landet außerplanmäßig in Friedrichshafen