
Großbrand im Hühnerstall, Tausende Tiere sterben. Doch der Bauminister wehrt sich gegen grundsätzliche Kritik am Brandschutz und verweist auf bestehende Regeln.
Nach dem Großbrand eines Stallgebäudes mit rund 9.500 verendeten Hühnern hat der Schweriner Bauminister den Vorwurf, Brandschutz sei in Tierhaltungsanlagen grundsätzlich unzureichend, zurückgewiesen. „Der Schutz von Menschen und Tieren hat für uns oberste Priorität“, beteuerte Christian Pegel (SPD). „Ohne ein fachlich geprüftes Brandschutzkonzept gibt es keine Baugenehmigung – auch nicht für Stallanlagen.“
Sein Ministerium verwies auf eine neue Richtlinie von 2024, die den Brandschutz in Ställen verbessern soll und für Neubauten gilt oder wenn an Bestandsbauten wesentliche Änderungen vorgenommen werden.
Vorgaben für Neu- und Umbauten
Darin enthalten seien Vorgaben für die Unterteilung in Brandabschnitte, die Löschwasserversorgung, die Erreichbarkeit für Feuerwehrfahrzeuge, die Anzahl und Größe von Ausgängen für die Tierrettung. Seit November vergangenen Jahres gelten demnach Nachrüstpflichten für Betriebe, wenn diese wesentliche Veränderungen vornehmen. Dazu gehöre der Einbau von Brandfrüherkennungssystemen, Brandschutzwänden oder die Vorlage betrieblicher Evakuierungs- und Notfallpläne für Tiere.
„Bereits seit 2023 ist in der Landesbauordnung festgeschrieben, dass bei Bauvorhaben und wesentlichen Änderungen an Tierhaltungsanlagen die zuständigen Feuerwehren frühzeitig in die Genehmigungs- und Gefahrenabwehrplanung einzubeziehen sind“, ergänzte Pegel.
Erinnerungen an Brand mit 50.000 getöteten Tieren
Am Montag war gegen 10.40 Uhr ein Brand auf einem Geflügelhof in Bresegard bei Picher ausgebrochen. Bei Eintreffen der ersten Rettungskräfte hatte das Gebäude nach früheren Polizeiangaben bereits komplett in Brand gestanden. Die Polizei ermittelt zur Brandursache.
Das Feuer hatte Erinnerungen an den Brand einer Schweinestall-Anlage in Alt Tellin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) im März 2021 geweckt. Damals waren rund 50.000 Tiere getötet worden.