Prozess in Berlin: Palliativarzt unter Mordverdacht: Ermittler prüfen auch Tod der Schwiegermutter

  • Juli 8, 2025

Der Palliativarzt Johannes M. steht wegen Mordes an 15 Patienten vor Gericht. Die Ermittler glauben, er könnte noch deutlich mehr Menschen getötet haben – auch im privaten Umfeld.

Im Fall des 40-jährigen Berliner Palliativarztes Johannes M., der wegen mehrfachen Mordes angeklagt ist, untersuchen die Ermittler nach Informationen von stern und RTL auch, ob er seine eigene Schwiegermutter getötet hat. 

Der Angeklagte muss sich ab dem 14. Juli vor dem Landgericht Berlin verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, 15 Patienten ermordet zu haben, die 25 bis 94 Jahre alt waren. Er soll sich laut Anklage aus eigensüchtigen Motiven als Herr über Leben und Tod aufgespielt haben.

Die Ermittlungen laufen unterdessen weiter. Laut Staatsanwaltschaft hat sich bislang in 96 Fällen ein Anfangsverdacht gegen den Arzt ergeben. Der Verdacht im Fall der Schwiegermutter sei „Bestandteil der noch offenen Ermittlungen“, bestätigte ein Sprecher.

Nach Informationen von stern und RTL soll die Schwiegermutter in Polen gelebt und an einer Krebserkrankung gelitten haben. Anfang des Jahres 2024 sei der Angeklagte mit seiner Ehefrau zu ihr gefahren, an jenem Wochenende sei die Schwiegermutter verstorben.

Kollegenaussage belastet Palliativarzt

Kollegen des angeklagten Johannes M. sagten demnach bei der Polizei aus, der 40-Jährige habe kurz darauf bei einer Teamsitzung seines Pflegedienstes erzählt, sie seien nach Polen gefahren und hätten die Schwiegermutter totgespritzt. Für die Ermittler ergab sich daraus ein Anfangsverdacht gegen Johannes M. wegen eines Tötungsdelikts zum Nachteil seiner Schwiegermutter.

Johannes M. hatte zuletzt bei einem Kreuzberger Pflegedienst gearbeitet, der ambulante palliativmedizinische Versorgung anbietet. In seiner Doktorarbeit über Tötungsdelikte aus dem Jahr 2012 beschäftigte sich der Arzt auch mit Tötungen im Pflegebereich. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gilt die Unschuldsvermutung.

Mitarbeit: Samina Faizi und Franca Pörsch

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