
Aufklärung von Verbrechen, Begleitung von Demos, Verkehrskontrollen – die Polizei hat viele Aufgaben. Dafür braucht sie Personal. So ist die Lage aktuell in Sachsen-Anhalt.
Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang hat einen neuen Zeitplan zur Aufstockung der Polizei auf 7.000 Vollzugsbeamte ins Auge gefasst. „Aller Voraussicht nach werden wir Ende 2027 oder Anfang 2028 die 7.000 erreichen. Auch aufgrund der angespannten Sicherheitslage werden wir diese Zielzahl aber nochmal überprüfen“, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. „Die Aufgaben für die Polizei werden eher mehr als weniger.“
Im Koalitionsvertrag hatten CDU, SPD und FDP das Ziel formuliert, die Zahl bis 2026 erreichen. Doch das klappt nicht. „7.000 werden wir bis nächstes Jahr nicht schaffen. Die Abbrecherquoten, also diejenigen die Ausbildung oder Studium nicht schaffen, sind höher als in den vergangenen Jahren“, sagte Zieschang. Während die Abbrecherquote im Einstellungsjahr 2015 noch bei rund 17 Prozent gelegen habe, sei diese in den letzten beiden abgeschlossenen Einstellungsjahren bei rund 26 Prozent gewesen.
Seit mehreren Jahren stellt das Land mehr Polizeinachwuchs ein. Bis 2019 war der Personalbestand in Sachsen-Anhalt immer weiter zusammengeschrumpft, unter anderem weil das Land die vielen Altersabgänge nicht mit Neueinstellungen kompensieren konnte. Anfang 2019 gab es rund 5.800 Polizeivollzugsbeamte, aktuell sind es etwa 6.400.