
So herum geht es also auch: Sechs Fischer aus Nordkorea, die im Süden gestrandet waren, zieht es zurück in die Diktatur. Aktivisten wundern sich.
Südkorea hat sechs nordkoreanische Fischer in ihre Heimat zurückgeführt. Die Männer hatten laut Angaben des Vereinigungsministeriums in Seoul mehrfach den Wunsch geäußert, nach Nordkorea zurückkehren zu wollen, berichtete Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap.
Die Nordkoreaner waren im März und Mai dieses Jahres in Südkorea gestrandet, nachdem ihre Boote durch starken Wind abgetrieben worden waren. Rückführungen von Nordkoreanern in ihre Heimat sind selten. Ihr Schicksal in Nordkorea lässt sich nicht unabhängig überprüfen.
Zweifel an Heimweh der Nordkoreaner
Südkoreanische Menschenrechtsorganisationen hatten die geplante Rückführung der Nordkoreaner kritisch kommentiert. In einem Bericht der „Korea Times“ forderte der Aktivist Peter Jung von der NGO Justice for North Korea, die Absicht der Fischer, in ihre Heimat zurückkehren zu wollen, sollte zunächst von einer unabhängigen Organisation überprüft werden.
Der seit 4. Juni regierende südkoreanische Präsident Lee Jae Myung hat versprochen, die angespannten Beziehungen zu Nordkorea zu verbessern. Die Rückführung der Nordkoreaner wird von südkoreanischen Medien auch als Geste interpretiert, guten Willen gegenüber Pjöngjang zu demonstrieren.