Flugverkehr: Debatte um Zukunft des Dresdner Airports nimmt an Fahrt auf

  • Juli 10, 2025

Während am Flughafen Leipzig/Halle reger Betrieb herrscht, bleibt der Dresdner Airport deutlich ruhiger. Weniger Passagiere, hohe Kosten – und ein Geldgeber, der dem Standort den Rücken kehren will.

Die Diskussion über die Zukunft des Flughafens Dresden gewinnt an Schärfe. „Aktuell befinden sich beide Länder in konstruktiven Gesprächen über eine mögliche Anschlussfinanzierung ab 2027“, teilte das sächsische Finanzministerium auf Anfrage mit. Hintergrund ist die wachsende wirtschaftliche Kluft zwischen den Flughäfen in Leipzig/Halle und Dresden – gerade jetzt zur Hauptreisezeit in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Während am Flughafen Leipzig/Halle reger Betrieb herrscht, bleibt es in Dresden vergleichsweise ruhig. „Dresden und Erfurt haben für uns aus touristischer Sicht bei weitem nicht die Bedeutung, die Leipzig hat“, sagt Tammo Gause, Leiter für Transportwesen beim Reiseveranstalter Dertour. Viele Urlauber aus Ostdeutschland weichen auf größere Flughäfen wie Leipzig, Frankfurt oder München aus.

Leipzig wächst, Dresden schrumpft

Das zeigt sich auch in den Zahlen: Leipzig/Halle verzeichnete 2024 ein Passagierplus von 4,7 Prozent, Dresden hingegen einen Rückgang um 5,1 Prozent. Die wirtschaftliche Lage des Betreibers, der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG), bleibt angespannt. Eine akute Finanzkrise konnte im vergangenen Jahr nur knapp durch neue Kredite und Gesellschafterzuschüsse abgewendet werden.

Für 2024 bis 2026 stellt der Freistaat Sachsen rund 100 Millionen Euro bereit, davon 77 Millionen im aktuellen Haushalt. Sachsen-Anhalt hingegen will ab 2027 keine Zuschüsse für den Dresdner Flughafen mehr leisten. „Das Land Sachsen weiß, dass wir uns an den Verlusten, die durch den Flughafen Dresden verursacht werden, nicht weiter beteiligen wollen“, hatte Finanzminister Michael Richter (CDU) jüngst erklärt.

Kritik aus der Opposition 

Auch in Sachsen gibt es Kritik. Grünen-Landtagsabgeordneter Thomas Löser nennt die anhaltende Subventionierung schwer vermittelbar und fordert ein tragfähiges Konzept, das auch alternative Nutzungen wie Veranstaltungen einbezieht.

Die MFAG verweist dagegen auf Entwicklungspotenziale am Standort. „Dresden war und ist ein Zukunftsort“, betont Vorstandschef Götz Ahmelmann. Man sehe Chancen bei Ansiedlungen, Werksverkehren und Infrastrukturprojekten.

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 10, 2025
    Landwirt zapft in Süditalien Aquädukt von Barockschloss an

    In Süditalien soll ein Landwirt monatelang illegal Wasser von einem der prächtigsten Barockschlösser Europas abgezapft haben. Wie die Carabinieri am Donnerstag mitteilten, soll der 58-Jährige einen 145 Meter langen Schlauch genutzt haben, um Wasser vom Aquädukt zur Versorgung des rund 30 Kilometer nördlich von Neapel gelegenen Schlosses Caserta auf von ihm bewirtschaftete Felder umzuleiten.

    • Juli 10, 2025
    Feuer: Brand auf Sardinien: Drei Flieger aus Deutschland umgeleitet

    Ein Großbrand in der Nähe des Flughafens von Olbia im Norden der Insel führt zu Verspätungen und Umleitungen im Flugverkehr. Betroffen sind auch deutsche Reisende.

    Du hast verpasst

    Feuer: Brand auf Sardinien: Drei Flieger aus Deutschland umgeleitet

    • Juli 10, 2025
    Feuer: Brand auf Sardinien: Drei Flieger aus Deutschland umgeleitet

    Landwirt zapft in Süditalien Aquädukt von Barockschloss an

    • Juli 10, 2025
    Landwirt zapft in Süditalien Aquädukt von Barockschloss an

    Leona Lewis: Strahlender Auftritt in Wimbledon

    • Juli 10, 2025
    Leona Lewis: Strahlender Auftritt in Wimbledon

    Unglück: 17-Jähriger stirbt in Italien in eigener Sandgrube

    • Juli 10, 2025
    Unglück: 17-Jähriger stirbt in Italien in eigener Sandgrube

    Italien: 17-Jähriger stirbt in selbst gegrabenem Sandloch am Strand

    • Juli 10, 2025
    Italien: 17-Jähriger stirbt in selbst gegrabenem Sandloch am Strand

    US-Gericht stoppt Trumps Staatsbürgerschafts-Pläne vorerst

    • Juli 10, 2025
    US-Gericht stoppt Trumps Staatsbürgerschafts-Pläne vorerst