Corona-Aufarbeitung: Auch Rhein verteidigt Spahn gegen Masken-Vorwürfe

  • Juli 10, 2025

Im aktuellen Streit um einstige milliardenschwere Corona-Maskenkäufe meldet sich erstmals Hessens Regierungschef zu Wort. Auch der Bundestag befasst sich wieder mit der Pandemie.

Kurz vor der Beratung im Bundestag über eine Corona-Enquetekommission hat sich erstmals auch Hessens Regierungschef Boris Rhein (CDU) in die Debatte über frühere milliardenschwere Maskenkäufe eingeschaltet. Ihretwegen ist Ex-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unter Druck geraten. Dieser habe jedoch „in einer historischen Ausnahmesituation Verantwortung für unser Land übernommen und unser Gesundheitssystem durch eine der größten Krisen der jüngeren Geschichte geführt“, teilte Rhein der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden mit. 

Die Beratung über die geplante Enquetekommission zur Aufarbeitung der Pandemie stand an diesem Donnerstagnachmittag (10.7.) auf der Tagesordnung des Bundestages in Berlin. 

Boris Rhein: „Respekt und Rückendeckung statt Kritik und Häme“

Ministerpräsident Rhein betonte: „Damals war der Druck immens groß. Alle brauchten dringend Masken – und zwar so schnell wie möglich. Dass man sein entschlossenes Handeln beim Beschaffen der lebenswichtigen Masken im Nachhinein skandalisiert, ist für mich völlig unverständlich.“ Es gehe hier nicht um persönliche Bereicherung, sondern um den Schutz von Millionen Menschen. „Jens Spahn verdient für seinen Einsatz Respekt und Rückendeckung statt Kritik und Häme“, mahnte Hessens Regierungschef. 

Am Mittwoch hatte sich unter anderem auch Kanzler Friedrich Merz (CDU) hinter Spahn gestellt, der heute Unionsfraktionschef ist. SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf schloss dagegen einen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung von Spahns einstigen Maskenkäufen nicht aus. 

Milliardenrisiken wegen Rechtsstreitigkeiten

Ein Bericht der Sonderermittlerin Margaretha Sudhof hatte festgestellt, dass Spahn gegen den Rat seiner Fachabteilungen zu Beginn der Pandemie 2020 in eine Massenbeschaffung damals knapper Schutzmasken eingestiegen war. Das Ministerium griff auch zu einem Verfahren mit festen hohen Preisen ohne weitere Verhandlungen. Wegen der dann nicht abgenommenen Masken klagten Lieferanten. Dem Bund drohen aus Rechtsstreitigkeiten darüber noch Milliardenrisiken. Der vorherige Minister Karl Lauterbach (SPD) beauftragte Sudhoff daraufhin 2024 mit einer Untersuchung.

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 10, 2025
    Landwirt zapft in Süditalien Aquädukt von Barockschloss an

    In Süditalien soll ein Landwirt monatelang illegal Wasser von einem der prächtigsten Barockschlösser Europas abgezapft haben. Wie die Carabinieri am Donnerstag mitteilten, soll der 58-Jährige einen 145 Meter langen Schlauch genutzt haben, um Wasser vom Aquädukt zur Versorgung des rund 30 Kilometer nördlich von Neapel gelegenen Schlosses Caserta auf von ihm bewirtschaftete Felder umzuleiten.

    • Juli 10, 2025
    Feuer: Brand auf Sardinien: Drei Flieger aus Deutschland umgeleitet

    Ein Großbrand in der Nähe des Flughafens von Olbia im Norden der Insel führt zu Verspätungen und Umleitungen im Flugverkehr. Betroffen sind auch deutsche Reisende.

    Du hast verpasst

    Feuer: Brand auf Sardinien: Drei Flieger aus Deutschland umgeleitet

    • Juli 10, 2025
    Feuer: Brand auf Sardinien: Drei Flieger aus Deutschland umgeleitet

    Landwirt zapft in Süditalien Aquädukt von Barockschloss an

    • Juli 10, 2025
    Landwirt zapft in Süditalien Aquädukt von Barockschloss an

    Leona Lewis: Strahlender Auftritt in Wimbledon

    • Juli 10, 2025
    Leona Lewis: Strahlender Auftritt in Wimbledon

    Unglück: 17-Jähriger stirbt in Italien in eigener Sandgrube

    • Juli 10, 2025
    Unglück: 17-Jähriger stirbt in Italien in eigener Sandgrube

    Italien: 17-Jähriger stirbt in selbst gegrabenem Sandloch am Strand

    • Juli 10, 2025
    Italien: 17-Jähriger stirbt in selbst gegrabenem Sandloch am Strand

    US-Gericht stoppt Trumps Staatsbürgerschafts-Pläne vorerst

    • Juli 10, 2025
    US-Gericht stoppt Trumps Staatsbürgerschafts-Pläne vorerst