Beschäftigung: Agenturchef ermutigt zur Arbeit für die Rüstungsindustrie

  • Juli 10, 2025

Die Lage auf dem Thüringer Arbeitsmarkt ist angespannt. Der Chef der Landesarbeitsagentur glaubt, dass die Automobilzulieferer deshalb zukünftig auch auf Rüstung setzen sollten.

Die Situation vieler Thüringer Automobilzulieferer wird sich nach Einschätzung der Landesarbeitsagentur ohne die Erschließung neuer Geschäftsfelder nicht wieder deutlich bessern. Dabei sollte auch die Rüstungsbranche in den Blick genommen werden, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Landesarbeitsagentur, Markus Behrens, der Deutschen Presse-Agentur. Bei vielen der Unternehmen – die für Automobilkonzerne tätig waren, als dort mit Verbrennermotoren noch viel Geld zu verdienen war – sei das nötige Wissen vorhanden, um als Zulieferer für die Rüstungsindustrie zu arbeiten.

Rüstungsindustrie als Rettungsanker

Dass der Bund in den nächsten Jahren viele Milliarden Euro in diese Branche investieren wolle, verspreche eine sichere Auftragslage. „Das ist ein Anker, der dafür sorgen könnte, dass sich der Arbeitsmarkt ab 2026 wieder zu erholen beginnt“, sagte Behrens. Ein anderer Anker könne die Bauindustrie sein, wenn die vom Bund zugesagten Milliarden für die Modernisierung der deutschen Infrastruktur ausgegeben würden.

„Dass es zu einer Wiederbelebung der alten Automobilindustrie kommt, ist sehr unwahrscheinlich“, so Behrens. Der Wandel in der Automobilbranche hin zum Elektroauto werde sich fortsetzen und sei im Grunde unumkehrbar. Dieser Wandel hat in Thüringen viele Automobilzulieferer in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht und in den vergangenen Jahren auch viele Arbeitsplätze gekostet. Umso wichtiger sei es, dass die Zulieferer sich neue Kunden suchten. 

Energiepreise als Bremsklotz

Zugleich warnte Behrens aber vor allzu großen Erwartungen an eine schnelle Belebung des Arbeitsmarktes im Freistaat. Es werde viele Monate, vielleicht sogar Jahre dauern, bis der Arbeitsmarkt wieder so aufgestellt sein könnte wie vor einigen Jahren. Derzeit seien etwa 15.000 offene Stelle in Thüringen gemeldet. Vor einigen Jahren, als die Konjunktur in Deutschland noch gut lief, seien es etwa 25.000 offene Stellen gewesen.

Wie schnell sich der Thüringer Arbeitsmarkt erholen kann, hängt nach Einschätzung von Behrens maßgeblich auch von einem Kostenfaktor ab, der viele Unternehmen seit Langem schon belastet: den Preisen für Strom und Gas. „Wenn es keine Korrektur der Energiepreise gibt, wird es keine zügige Erholung auf dem Arbeitsmarkt in Thüringen geben“, sagte Behrens. Für die energieintensive Glasindustrie zum Beispiel in Südthüringen seien die Energiekosten ebenso zentral wie für alle anderen Unternehmen, in denen mit Hilfe von Strom oder Gas Metall be- und verarbeitet werde.

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