Neu bei Netflix: Die Mauer muss weg: Matthias Schweighöfer in „Brick“

  • Juli 10, 2025

Mit Lockdowns kennen wir uns seit Corona aus. Auch im Netflix-Thriller „Brick“ kann ein Paar seine Hamburger Wohnung nicht mehr verlassen. Grund ist aber kein Virus, sondern eine geheimnisvolle Wand.

In Köln konnte im vergangenen Jahr ein Paar seine eigene Wohnung nicht mehr verlassen, weil am Karnevalssonntag eine Spanplatte die Haustür versperrte. Der Eigentümer hatte das Gebäude wohl vor betrunkenen Passanten schützen wollen. Die Feuerwehr musste anrücken und helfen. Es ist also gar nicht so abwegig, was einem Paar im neuen Netflix-Thriller „Brick“ widerfährt, der am Donnerstag (10. Juli) startet. Allerdings hat es bei „Brick“ deutlich dramatischere Folgen und es ist gehörig viel Mystery im Spiel.

Tim (Matthias Schweighöfer) und Olivia (Ruby O. Fee) wohnen in einem Hamburger Wohnhaus, dessen Fassade derzeit renoviert wird. Beide haben sich nach der Fehlgeburt ihrer Tochter emotional auseinander gelebt – er hat eine Mauer um sich gebaut, lässt niemanden an sich heran und versteckt sich hinter seiner Arbeit als Videospielentwickler. Sie beschließt, sich von ihm zu trennen.

Lockdown über Nacht

Doch die gemeinsame Wohnung verlassen kann Olivia morgens nicht – denn die Tür ist plötzlich zugemauert – genauso wie die Fenster. Von einer mysteriösen, schwarzen, undurchdringlichen Wand.

„Es ist keine Kohlefaser, es ist kein Flüssiggranit, was ist das für ein Material?“, fragt die Architektin sichtlich irritiert. „Das macht alles keinen Sinn, die Anordnung der Ziegel, die Größenunterschiede: Warum baut man so ’ne Wand?“

Eingeschlossen, ohne Handyempfang und fließendes Wasser sitzt das Paar fest und wird zunehmend nervös. Tim und Oliver kämpfen sich zu ihren Nachbarinnen und Nachbarn durch – gemeinsam versuchen sie, das Geheimnis der Mauer zu lösen und einen Weg in die Freiheit zu finden. Doch der endet für einige tödlich.

Eine Mauer als Metapher

Für Regisseur und Drehbuchautor Philip Koch, der für Netflix schon den Kampffilm „60 Minuten“ und die Science-Fiction-Serie „Tribes Of Europe“ mitschrieb, ist das Gefangensein in einem hermetischen System eine „tief sitzende menschliche Urangst“. Außerdem stehe die Wand für das Einsam sein in unserer Gesellschaft sowie für Depressionen. Die Mauer als Metapher – diese Darstellung wird in dem rund 90-minütigen Survival-Thriller stellenweise überstrapaziert.

Herzstück der Geschichte ist sicher die Beziehung der Protagonisten, die auch im echten Leben ein Paar sind und schon mehrfach gemeinsam vor der Kamera standen. Vielleicht hat das geholfen, als sich ihre Figuren in einer emotionalen Schlüsselszene zum ersten Mal seit langem die Wahrheit ins Gesicht schreien.

„Als ich während des Drehs in diese Emotion gegangen bin, war es auf eine Art aufregend und hat am Anfang auf jeden Fall Spaß gemacht. Irgendwann laugt das natürlich auch aus“, erzählte Fee im dpa-Interview. „Aber es ist eine super berührende, emotionale Szene und das erste Mal, dass die beiden wirklich miteinander reden.“

Ein Streit mit Hindernissen

Die Sequenz hatte bei den Dreharbeiten für Verzögerung gesorgt, weil die Crew sie beim ersten Versuch als „emotional flach“ und „nicht glaubwürdig“ empfand. Zusammen mit Schweighöfer und Fee sei das Drehbuch daraufhin umgeschrieben worden, die Szene wurde ein paar Tage später erneut gedreht. 

„Gerade bei Szenen, die so emotional sind, in denen Tränen fließen und Wut im Spiel ist, versucht man schon immer, nicht 20 Takes nacheinander zu drehen. Da macht man vielleicht nach 3-4 Takes eine Pause und jeder ist auf den Punkt konzentriert“, sagte Schweighöfer.

Das düstere Kammerspiel ist überraschend blutig (freigegeben ab 16 Jahren), rasant erzählt, an einigen Stellen aber ziemlich vorhersehbar. Zumindest wird das Rätsel der Mauer am Ende aufgelöst – auch wenn das vermutlich nicht alle zufriedenstellen wird.

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