Finanzen: Sachsen vereinfacht Rückzahlungen der Corona-Soforthilfen

  • Juli 10, 2025

Die Corona-Pandemie hatte viele sächsische Unternehmen in finanzielle Nöte gebracht. Die vom Bund geleisteten Soforthilfen müssen zurückbezahlt werden. Es gibt aber Erleichterungen und auch Ausnahmen.

Ihre Corona-Soforthilfen müssen die betroffenen Unternehmen in Sachsen zurückzahlen, aber es gibt Erleichterungen. Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter kündigte eine unbürokratische und flexible Rückforderung mit klaren Regeln an. „Niemand soll finanziell überfordert werden und Existenzängste haben“, betonte der SPD-Politiker. Die noch offenen Verfahren sollen aber nicht komplett beiseitegelegt werden. „Denn es geht um das Geld aller Steuerzahler.“

Neue Zinsregelungen

Alle Betroffenen profitieren demnach zunächst von einer zinsfreien Rückzahlungsfrist von sechs Monaten. Anschließend wird ein Festzins zwischen 0,5 Prozent für zwölf Monate und 1,5 Prozent für 36 Monate gewährt. Panter betonte, dass sich alle Betroffenen an dem Rückzahlungsverfahren der Sächsischen Aufbaubank (SAB) beteiligen müssen. Diese hat dazu eine Hotline freigeschaltet (0351 4910 4999). Zudem können die wichtigsten Informationen unter „www.sab.sachsen.de/corona-rueckmeldeverfahren“ abgefragt werden.

Die Grünen im Landtag betonten zwar, dass sich im Sinne der Unternehmen etwas bewegt habe, es bleibe aber ein Flickenteppich. Zudem forderte der wirtschaftspolitische Sprecher Wolfram Günther komplette Zinsfreiheit bei der Rückzahlung. Die Grünen plädieren wie auch die Linken im sächsischen Landtag außerdem für ein bundeseinheitliches Vorgehen.

Die AfD will dagegen die sächsischen Unternehmen komplett von der Rückzahlung der Corona-Soforthilfen befreien. Zudem seien sie für die „entstandenen Lockdown-Schäden vom Staat zu entschädigen“, sagte der sächsische AfD-Chef und Fraktionsvorsitzende Jörg Urban.

Befreiung von Rückzahlung im Ausnahmefall 

Im Einzelfall könnten Unternehmerinnen und Unternehmer auch von der Rückforderung befreit werden, betonte der Wirtschaftsminister. Dabei muss das Gesamteinkommen aus der Steuererklärung des Jahres 2023 unter 35.000 Euro netto liegen und Vermögenswerte dürfen 40.000 Euro nicht überschreiten. Immobilienvermögen sollen in der Regel nicht berücksichtigt werden. Zudem erhöhen sich die Grenzen, wenn ein Kindergeldanspruch besteht.

Im Rahmen der verschiedenen Programme wurden in Sachsen insgesamt rund 2,9 Milliarden Euro an fast 98.000 Empfänger ausgezahlt – das entspricht fast drei Viertel der sächsischen Unternehmen. Derzeit liegen 84.000 Anträge bei den Soforthilfe-Zuschüssen vor. Ausgezahlt wurden laut Ministerium 672,7 Millionen Euro. In mehr als 49.000 Fällen sind die Vorgänge bereits abgeschlossen.

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 11, 2025
    Trotz massiver Kritik: Dobrindt hält an direkten Verhandlungen mit Taliban fest

    Im Streit über direkte Gespräche mit den radikalislamischen Taliban hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) seine Pläne bekräftigt, in direkten Verhandlungen eine Vereinbarung zur Rückführung von afghanischen Straftätern in ihre Heimat zu erreichen. „Unser Interesse ist, dass schwere Straftäter aus diesem Land heraus nach Afghanistan zurückgeführt werden“, sagte Dobrindt dem Sender Welt TV (Freitag). Um dies zu erreichen sei er bereit, „mit denjenigen, die Verantwortung tragen in Afghanistan die entsprechende Vereinbarung zu finden, um genau diese Rückführungen zu ermöglichen“. 

    • Juli 11, 2025
    Unfälle: Transporter landet im Straßengraben – zwei Schwerverletzte

    Ein Transporter kommt von der Straße ab. Den Ermittlungen zufolge war der Fahrer nicht nüchtern.

    Du hast verpasst

    Angriff auf Iran: US-Behörde wartet auf Daten zu attackierten Iran-Atomanlagen

    • Juli 11, 2025
    Angriff auf Iran: US-Behörde wartet auf Daten zu attackierten Iran-Atomanlagen

    Unfälle: Transporter landet im Straßengraben – zwei Schwerverletzte

    • Juli 11, 2025
    Unfälle: Transporter landet im Straßengraben – zwei Schwerverletzte

    Trotz massiver Kritik: Dobrindt hält an direkten Verhandlungen mit Taliban fest

    • Juli 11, 2025
    Trotz massiver Kritik: Dobrindt hält an direkten Verhandlungen mit Taliban fest

    Bundesverfassungsgericht: Spannung vor Richterwahl: Was im Bundestag passieren könnte

    • Juli 11, 2025
    Bundesverfassungsgericht: Spannung vor Richterwahl: Was im Bundestag passieren könnte

    Gesellschaft: Handelsverband für „Stille Stunde“ – „Ort der Teilhabe“

    • Juli 11, 2025
    Gesellschaft: Handelsverband für „Stille Stunde“ – „Ort der Teilhabe“

    Justiz: Wer sind die drei Verfassungsrichter-Kandidaten?

    • Juli 11, 2025
    Justiz: Wer sind die drei Verfassungsrichter-Kandidaten?