
Wegen sich ausbreitender Waldbrände am Grand Canyon ist ein Gebiet des weltberühmten Nationalparks im Südwesten der USA evakuiert worden. „Vergangene Nacht hat das Personal des Grand Canyon etwa 500 Gäste sicher evakuiert“, teilte die Verwaltung des Nationalparks am Freitag (Ortszeit) mit. Alle Besucher hätten das Gebiet verlassen und Parkmitarbeiter und Anwohner hätten sich vor Ort in Sicherheit gebracht.
Den Angaben zufolge wurde der Nordrand der Schlucht, der sogenannte North Rim, geräumt. „Der Zugang zum North Rim ist bis auf Weiteres gesperrt“, hieß es.
Ein Hotel und einige Geschäfte seien komplett evakuiert worden, sagte Polizeisprecher Jon Paxton der Nachrichtenagentur AFP. Seinen Angaben zufolge handelt es sich bei den meisten Evakuierten allerdings um Camper. „Dieses Gebiet ist eine Hochwüste und besteht größtenteils aus offenem Wald, der zum Campen genutzt wird“, erklärte Paxton.
Das Feuer brannte außerhalb des Grand Canyon Nationalparks, näherte sich aber der Stadt Jacob Lake im Bundesstaat Arizona, die als Tor zum North Rim gilt. Ausgelöst wurde es durch einen Blitzeinschlag während eines Gewitters am Donnerstag. Trockenheit und unberechenbare Winde erschwerten den Behörden zufolge die Arbeit der Feuerwehr.
Bisher sind etwa 3500 Hektar Land verbrannt und das Feuer ist den Behörden zufolge noch nicht unter Kontrolle. Auf Fotos waren hohe Rauchsäulen über der kargen Wüste zu sehen.
Der Grand Canyon ist eines der größten Naturwunder. Er entstand, indem sich der Fluss Colorado in vielen Millionen Jahren durch Schichten roten Sandsteins und andere Felsschichten fraß und eine bis zu 30 Kilometer breite und mehr als 1,6 Kilometer tiefe Schlucht hinterließ. Im vergangenen Jahr besuchten knapp fünf Millionen Menschen die spektakuläre Schlucht. Der North Rim ist allgemein weniger stark besucht als der Südrand der Schlucht.