
Bei schönem Sommerwetter wollen Gäste im Café oder Restaurant gerne draußen sitzen. Doch dafür müssen Städte den Gastronomen Konzessionen erteilen. Der Dehoga wünscht sich mehr Angebote.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Schleswig-Holstein wünscht sich mehr Flächen für Außengastronomie in den Städten des Bundeslandes. Es bestehe eine große Nachfrage nach Außensitzplätzen – vor allem bei warmer, sommerlicher Witterung, sagt Dehoga-Landesgeschäftsführer Thorsten Ohm.
„Die Gäste möchten bei sommerlich-warmem Wetter lieber draußen sitzen und machen von einem solchen Angebot auch ihren Besuch abhängig“, erklärt Ohm. Wünschenswert seien wegen der starken Wetterabhängigkeit mehr Möglichkeiten, flexibel Sitzplätze ins Freie zu verlagern, im städtischen Bereich also öffentliche Flächen vor den Betrieben.
Viele Kommunen würden sich mittlerweile Mühe geben, dem Bedürfnis der Menschen nach mehr Außengastronomie zu entsprechen und seien auf einem sehr guten Weg, was die Ermöglichung flexibler Angebote angeht. „In manchen Kommunen fehlt es vielleicht doch noch am Mut, hier neue Wege zu gehen“, sagt Dehoga-Geschäftsführer Ohm.
Dehoga: Kiel hat die Nase vorn
Eine dpa-Umfrage unter den größeren Städten in Schleswig-Holstein ergibt ein unterschiedliches Bild. In Lübeck, Flensburg und Neumünster gibt es derzeit keine Überlegungen, die Außengastronomie zu erweitern. Die Landeshauptstadt Kiel bietet Gastro-Betrieben eine Anleitung für Anträge, um ihre Außenflächen zu erweitern. „Generell steht die Verwaltung diesen Anträgen offen gegenüber und prüft sie wohlwollend“, sagt ein Sprecher der Stadt Kiel.
Kiel habe unter den Städten „schon ein bisschen die Nase vorn“, sagt Dehoga-Landesgeschäftsführer Ohm. Die Stadt Kiel fördere die Außengastronomie besonders, indem sie diese Sondernutzungen kostenfrei ermögliche, was andere Kommunen nicht tun würden. „Gerade im Zusammenhang mit dem norddeutsch-wechselhaften Wetter ist dies für die Betriebe eher ein Anreiz, Außengastronomieflächen anzubieten.“
Zahlreiche Betriebe reagierten auf die Wünsche der Gäste mit einem breitgefächerten, attraktiven Angebot: vom Tisch mit zwei Stühlen auf dem Bürgersteig bis hin zu Biergärten und fest eingerichteten Terrassen mit Wetterschutz.
Auch wenn der Gemeingebrauch der öffentlichen Flächen immer vorgehe, vor allem ausreichend Platz für Fußgänger, schaffe dies unterm Strich ein attraktives gastronomisches Zusatzangebot und eine Aufwertung des öffentlichen Raumes durch mehr Verweilqualität, argumentiert Ohm.