
Der Fernverkehr bleibt das Sorgenkind der Deutschen Bahn. Auch im Juni kam ein großer Teil der ICE- und Intercity-Züge zu spät. Wie sich die Pünktlichkeit entwickelt hat.
Mehr als 20.000 Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn rollen jeden Monat durchs Land – die Mehrzahl sogar pünktlich. Das war es dann aber auch schon mit den guten Nachrichten, denn immer noch sind die weiß-roten Züge des Staatskonzerns viel zu oft zu spät. Im Juni 2025 lag die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr der Deutschen Bahn bei nur 57,1 Prozent, nach 62 Prozent im Vormonat und 52,9 Prozent im Juni 2024. Die aktuellen Zahlen gab das Unternehmen jetzt bekannt.
Als pünktlich gelten dabei alle Züge, die ihre planmäßige Ankunftszeit um weniger als sechs Minuten überschritten haben (betriebliche Pünktlichkeit). Grund für die geringe Pünktlichkeit ist nach Bahnangaben vor allem die marode Infrastruktur. Zudem werde im Streckennetz viel gebaut.
Der aktuelle Pünktlichkeitswert ist kein Ruhmesblatt für die Bahn, gegenüber dem Vormonat ist er sogar gefallen. Eigentlich will der Konzern in diesem Jahr 65 bis 70 Prozent Pünktlichkeit erreichen. „Das ist nicht so weit weg, dass wir unsere Ziele und unsere Ansprüche, die wir formuliert haben, aufgeben“, sagte Bahnchef Richard Lutz erst kürzlich der Nachrichtenagentur DPA. „Das wird aber ein täglicher Kampf bleiben.“
Grafik zeigt Pünktlichkeit bei der Deutschen Bahn
Ein Kampf, den die Reisenden täglich spüren. Die Bahn misst auch, wie viele von ihnen unter Berücksichtigung von verpassten Anschlüssen, Ausfällen und Ersatzzügen, Fahrplanänderungen und alternativen Verbindungen pünktlich oder maximal 15 Minuten zu spät an ihrem Zielbahnhof ankommen. Die sogenannte Reisendenpünktlichkeit im Fernverkehr lag im Juni bei 62,9 Prozent (Vormonat 68 Prozent, Vorjahresmonat 55,3 Prozent). Auch hier macht das Unternehmen seit längerem keine großen Sprünge, wie die Grafik zeigt.
Lichtblick im Konzern bleibt der Regional- und Nahverkehr. Hier lag die betriebliche Pünktlichkeit im vergangenen Monat bei 88,9 Prozent – und blieb damit über die vergangenen zwölf Monate weitgehend stabil.
Quellen: Deutsche Bahn, Nachrichtenagentur DPA