Unesco nimmt bayerische Schlösser in Welterbe-Liste auf

  • Juli 12, 2025

Märchenschloss, Touristenmagnet und jetzt auch Welterbestätte: Die Unesco hat das Schloss Neuschwanstein zum Weltkulturerbe erklärt. Mit Neuschwanstein und den Schlössern Herrenchiemsee Linderhof und dem Königshaus am Schachen nahm das Welterbe-Komitee der UN-Kulturorganisation am Samstag die Schlösser des Bayernkönigs Ludwigs II. in die Welterbeliste auf. Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, sprach von einer „herausragenden Würdigung dieser eindrucksvollen Orte“, Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) von einem „weltweiten Ritterschlag“ für die bayerischen Königsschlösser.

Schloss Neuschwanstein gehört zu den meistbesuchten Touristenzielen Deutschlands. Sein Bau hatte 1868 im Auftrag des bayerischen Königs Ludwig II. begonnen, wurde jedoch nie vollendet. Der auch als Märchenkönig bekannte Ludwig II. war Kunstmäzen und glühender Verehrer der Opern Richard Wagners, die Ausgestaltung von Neuschwanstein ist von Wagners Opern inspiriert. Bis zu seinem Tod lebte Ludwig II. nur 172 Tage in dem Schloss, das damals einer Baustelle glich.

Schloss Linderhof wurde 1886 fertiggestellt und gilt samt Parkanlage als eines der kunstvollsten Ensembles des 19. Jahrhunderts. Der Bau vereint Stilelemente von Barock, Rokoko und Romantik und verfügt über einen prunkvollen Spiegelsaal. Schloss Linderhof ist das einzige der bayerischen Königsschlösser, das vollendet wurde.

Schloss Herrenchiemsee entstand nach dem Vorbild des Prachtbaus im französischen Versailles und liegt am Chiemsee in Sichtweite der Alpen. Trotz seiner Größe war das hufeisenförmige Schloss als private Residenz für Ludwig II. gedacht. Das Königshaus am Schachen wurde seit 1869 am Wettersteingebirge erbaut. Das äußerlich schlicht gestaltete Schloss diente dem König als abgelegener Rückzugsort im Hochgebirge.

Die Schlösser des Bayernkönigs seien „allesamt architektonische Meisterwerke“ und zeugten von der künstlerischen Vorstellungskraft, aber auch der Exzentrik des Märchenkönigs, erklärte die deutsche Unesco-Kommissionschefin Böhmer. Sie seien „den Traumwelten Ludwigs II. entsprungen“. 

Die Anerkennung durch die Unesco sei „eine große Freude, aber auch ein Auftrag“, betonte Bayerns Ministerpräsident Söder. Bayern investiere „viel Geld in Erhalt und Restaurierung unseres kulturellen Erbes“, um es für kommende Generationen zu bewahren.

Das Welterbe-Komitee der Unesco beriet in seiner vor einer Woche begonnenen Sitzung über insgesamt rund 30 Anträge zur Aufnahme in die Liste des Kultur- und Naturerbes. Zum Auftakt der Beratungen hatte Unesco-Chefin Audrey Azoulay vor der zunehmenden Bedrohung von Welterbestätten durch den Klimawandel und bewaffnete Konflikte gewarnt.

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