Freizeit: Kinder als Nichtschwimmer – DLRG sieht Familien in Pflicht

  • Juli 13, 2025

Viele Kinder können zum Ende der Grundschulzeit nicht schwimmen. Die DLRG nimmt auch die Familien in die Pflicht. Und kritisiert daddelnde Eltern.

Angesichts der mangelnden Schwimmfähigkeit von Kindern sieht die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) auch die Familien in der Pflicht. „Wir müssen das Schwimmen wieder als Pflichtübung für uns alle definieren. Es kann nicht sein, dass die Verantwortung komplett an die Schulen abgegeben wird“, sagte Michael Hohmann, Präsident der DLRG Hessen.

Seiner Ansicht nach ist es auch Aufgabe der Eltern, Großeltern, Onkels, Tanten, dafür zu sorgen, dass Kinder schwimmen könnten, und zwar so, dass sie sicher schwimmen könnten.

Viele Kinder könnten nichts mit dem Freischwimmer anfangen

Die Zahlen seien gravierend: „20 Prozent der Grundschüler können beim Übergang in eine weiterführende Schule überhaupt nicht schwimmen“, sagte er mit Blick auf eine Forsa-Umfrage von 2022. „Dieser Anteil lag 2017 noch bei 10 Prozent.“ Und 60 Prozent seien keine sicheren Schwimmer. Nach Einschätzung von Hohmann sind die Zahlen weiter aktuell. 

In seiner Generation sei es völlig normal gewesen, dass man seinen Freischwimmer, also das Schwimmabzeichen in Bronze, absolviere, sagte der 52-Jährige. Früher habe man das Abzeichen mit Stolz auf der Badehose oder dem Badeanzug getragen, heute können viele Kinder damit gar nichts mehr anfangen. 

Daddelnde Eltern als Problem

Hohmann kritisierte auch eine fehlende Aufmerksamkeit der Eltern, etwa weil sie sich mit ihrem Handy beschäftigten, anstatt auf die badenden Kinder aufzupassen. „Das ist eine ganz gefährliche Entwicklung, die wir da erleben.“ Es sei schwierig, wenn Eltern in öffentlichen Schwimmbädern die Verantwortung auf die Beckenaufsicht abgäben, die dann auf 50 oder 70 Kinder aufpassen müssten. „Aber noch viel gefährlicher ist es natürlich, wenn sie die Kinder im heimischen Badepool oder Gartenteich unbeobachtet lassen.“ 

Im Freibad könnten das Personal oder andere Badegäste in den meisten Fällen sehen, wenn das Kind in Wassernot gerate. „Das wird zu Hause mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der Fall sein und dann ist es zu spät. Deshalb ertrinken eben auch sehr viele kleine Kinder in heimischen Badepools oder Gartenteichen.“

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