Merz sieht „keinen Zeitdruck“ bei Lösung für gescheiterte Richterwahl

  • Juli 13, 2025

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht „keinen Zeitdruck“, eine Lösung für die vorerst gescheiterte Wahl von Richtern für das Bundesverfassungsgericht zu finden. Dass die Wahl am Freitag im Bundestag wegen Unions-Vorbehalten gegen eine SPD-Kandidatin verschoben werden musste, sei „nun wirklich kein Beinbruch“, sagte Merz am Sonntagabend im ARD-Sommerinterview. Er werde jetzt „mit der SPD in Ruhe besprechen“, wie es weitergehen solle.

Der Bundestag hätte am Freitag eigentlich drei freiwerdende Richterposten beim Bundesverfassungsgericht neu besetzen sollen. In der Union gab es aber Vorbehalte gegen die von der SPD vorgeschlagene Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf. CDU/CSU forderten deshalb kurzfristig von der SPD, die Kandidatin zurückzuziehen. Daraufhin wurde die Wahl aller drei Richter abgesetzt.

Es gebe „schwierige Mehrheitsverhältnisse“ im Bundestag, betonte Merz. Die Wahl von Richtern beim Bundesverfassungsgericht sei „eine Gewissensfrage“. Und in einer parlamentarischen Demokratie „funktionieren Abgeordnete nicht auf Befehl von oben und nicht auf Knopfdruck“.

Der Kanzler räumte aber ein, es hätte von Seiten der Union früher erkannt worden können,“dass da Unmut entsteht“. „Beim nächsten Mal machen wir es besser.“ 

Merz stellte sich aber ausdrücklich vor Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU). Der Widerstand gegen Brosius-Gersdorf sei „in dieser Form nicht absehbar“ gewesen, sagte er. Auf die Frage, ob Spahn weiter der richtige Mann für den Posten des Fraktionschefs sei, sagte Merz: „Eindeutig ja.“

Seine schwarz-rote Koalition habe aber seit Amtsantritt Anfang Mai aber bereits 80 Tagesordnungspunkte durch den Bundestag gebracht, betonte der Kanzler. Sie habe damit „alles durchbekommen, was wir vor der Sommerpause durchbekommen wollten“, außer der Richterwahl. „Das werden wir nachholen.“

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 14, 2025
    Schwerer Kindesmissbrauch in Pakistan: Verdächtiger in Hessen festgenommen

    Ermittler haben in Hessen einen 55-Jährigen wegen des Verdachts des schweren sexuellen Kindesmissbrauchs festgenommen. Der Tatverdächtige soll Dritte zum sexuellen Missbrauch von Kindern in Pakistan angestiftet und auch selbst vor Ort Kinder schwer missbraucht haben, wie das hessische Landeskriminalamt in Wiesbaden und die Staatsanwaltschaft Darmstadt am Montag mitteilten. Zudem soll er Mittätern Anweisungen zur Erstellung von Videoaufnahmen gegeben und diese über Messengerdienste und das Darknet verkauft haben.

    • Juli 14, 2025
    Eingewanderte Arten: Sehen aus wie Füchse – auch diese Tiere sind neu bei uns

    In Deutschland leben viele Tierarten, die ursprünglich aus anderen Regionen der Welt stammen. Jüngstes Beispiel ist der Gold-Schakal. Der sieht ein bisschen aus wie ein Fuchs.

    Du hast verpasst

    Eingewanderte Arten: Sehen aus wie Füchse – auch diese Tiere sind neu bei uns

    • Juli 14, 2025
    Eingewanderte Arten: Sehen aus wie Füchse – auch diese Tiere sind neu bei uns

    Schwerer Kindesmissbrauch in Pakistan: Verdächtiger in Hessen festgenommen

    • Juli 14, 2025
    Schwerer Kindesmissbrauch in Pakistan: Verdächtiger in Hessen festgenommen

    Drohender Handelskrieg: Nach Trump-Brief: EU treibt Arbeiten an Gegenzöllen voran

    • Juli 14, 2025
    Drohender Handelskrieg: Nach Trump-Brief: EU treibt Arbeiten an Gegenzöllen voran

    Bauarbeiten: Sanierung Berlin – Hamburg: Bahn macht Bahnhöfe flott

    • Juli 14, 2025
    Bauarbeiten: Sanierung Berlin – Hamburg: Bahn macht Bahnhöfe flott

    Fußball-Bundesliga: Neues Team aufgebaut: HSV bezieht erstes Trainingslager

    • Juli 14, 2025
    Fußball-Bundesliga: Neues Team aufgebaut: HSV bezieht erstes Trainingslager

    Fachkräftemangel: Giffey: Berlin braucht Fachkräfte aus dem Ausland

    • Juli 14, 2025
    Fachkräftemangel: Giffey: Berlin braucht Fachkräfte aus dem Ausland