Französisches Überseegebiet: „Historisches“ Abkommen über Zukunft von Neukaledonien erzielt

  • Juli 14, 2025

Bei schweren Unruhen in Neukaledonien starben vor einem Jahr 14 Menschen. Auslöser war eine Wahlrechtsreform. Nun scheint sich eine Lösung des Konfliktes anzubahnen.

Ein Jahr nach den schweren Unruhen in Neukaledonien ist bei Verhandlungen über die institutionelle Zukunft des französischen Überseegebiets im Südpazifik Teilnehmern zufolge eine „historische“ Einigung erzielt worden. Vertreter Frankreichs und der politischen Lager Neukaledoniens unterzeichneten demnach am Samstag in Bougival westlich von Paris ein Abkommen, wie mehrere Teilnehmer sagten. Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt.

„Ein historisches Abkommen wurde unterzeichnet“, hieß es in einer Mitteilung der Befürworter eines Verbleibs Neukaledoniens bei Frankreich und der Präsidentenpartei Rassemblement. Ohne auf die Inhalte einzugehen, versicherten sie, das Abkommen ermögliche die „Öffnung der Wählerschaft für zahlreiche Kaledonier“. Es „respektiert die souveräne Willenskraft“, die von der Bevölkerung in drei Unabhängigkeitsreferenden in den Jahren 2018, 2020 und 2021 ausgedrückt worden sei, betonten sie. 

„Staat Neukaledonien“

Zugleich verwiesen sie auf „Zugeständnisse“ in Form einer „Transformation der neukaledonischen Gemeinschaft in einen Staat, integriert in die nationale Einheit“. „Es ist unterzeichnet. Ein Status innerhalb Frankreichs. Mit Neukaledoniern, die Franzosen bleiben“, erklärte der Abgeordnete Nicolas Metzdorf, der eine Unabhängigkeit von Frankreich ablehnte. 

Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP führt das Abkommen einen „Staat Neukaledonien“ in die französische Verfassung ein. Es soll eine neukaledonische Staatsangehörigkeit geben und der Staat könnte von der internationalen Gemeinschaft anerkannt werden.

Im Mai vergangenen Jahres hatte es in dem französischen Überseegebiet massive Unruhen gegeben. Insgesamt wurden 14 Menschen getötet. Auslöser war eine geplante Wahlrechtsreform, nach der Festlandfranzosen, die sich in Neukaledonien niederlassen, früher als bisher an Wahlen teilnehmen sollten. Die Kanaken, die mehr als 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen, befürchteten eine Verringerung ihres Einflusses.

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