
Protest gegen die Inhaftierung von Maja T. in Ungarn: In Kiel fordern Mitglieder einer linksextremistischen Gruppe die Freilassung der zur linken Szene gehörenden Person.
Mehrere Mitglieder der „TurboKlimaKampfGruppe Kiel“ (TKKG) sind am Morgen auf ein Gerüst auf der Rückseite des Kieler Landtags gestiegen und haben ein Transparent mit der Aufschrift „Free Maja“ entrollt. Wie die „TurboKlimaKampfGruppe“ mitteilte, wollen sie damit auf die Situation der in Ungarn inhaftierten non-binären Person Maja T. aufmerksam machen und eine Rücküberführung nach Deutschland fordern.
Eine Sprecherin der Polizei sagte, es seien mehrere vermummte Personen auf dem Gerüst neben dem Plenarsaal. Sie seien nicht gesprächsbereit und wollten das Gerüst nicht verlassen. Man sei nun wegen des weiteren Vorgehens in enger Abstimmung mit dem Landtag.
Verfassungsschutzbericht nennt Gruppe linksextremistisch
Die Gruppe ist laut dem Verfassungsschutzbericht Schleswig-Holstein von 2024 „der linksextremistische Hauptakteur im Bereich der Klimabewegung“ in Schleswig-Holstein. Dem Verfassungsschutzbericht zufolge betätigte sich die Gruppe kontinuierlich über das Themenfeld Klimaschutz hinaus gemeinsam mit weiteren linksextremistischen Gruppierungen und sei ein beständiger Akteur in der linksextremistischen Szene geworden. „Ein steuernder Einfluss von Linksextremisten auf die Klimabewegung ist weiterhin nicht feststellbar.“
T. steht in Budapest wegen mutmaßlicher Körperverletzungen im Zuge von Protesten gegen Rechtsextreme im Februar 2023 vor Gericht. T. droht eine Verurteilung von bis zu 24 Jahren Haft. T. hatte am gestrigen Montag nach gut fünf Wochen einen Hungerstreik beendet, mit dem T. bessere Haftbedingungen und eine Rücküberstellung nach Deutschland erreichen wollte.