Justiz: Staatsanwaltschaft klagt Investor René Benko an

  • Juli 15, 2025

Seit Januar sitzt René Benko in Untersuchungshaft. Das Verfahren um das gescheiterte Signa-Imperium ist hochkomplex. Jetzt kommt es zu einer ersten Anklage.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien hat erstmals Anklage gegen den ehemaligen Immobilien-Milliardär René Benko erhoben. Die Justizbehörde wirft Benko vor, bei seiner Insolvenz als Einzelunternehmer Vermögenswerte zuungunsten der Gläubiger beiseitegeschafft zu haben. Eine entsprechende Anklage sei beim Landgericht Innsbruck eingebracht worden. 

Konkret wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, dass er „unter dem Eindruck zunehmender Zahlungsschwierigkeiten und einer absehbaren Konkurseröffnung“ Angehörigen noch 300.000 Euro geschenkt habe. Der Straftatbestand lautet im österreichischen Recht betrügerische Krida. Insgesamt belaufe sich der in diesem Verfahren festgestellte Schaden auf 660.000 Euro. Der Strafrahmen betrage ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe.

Gesamtschaden von 300 Millionen Euro

Die Anklage sei Teil des Verfahrenskomplexes rund um die gescheiterte Signa-Gruppe. Dort werde gegen rund ein Dutzend Beschuldigte und gegen zwei Verbände ermittelt. Der bisher ermittelte Gesamtschaden belaufe sich auf 300 Millionen Euro, so die WKStA.

Die Behörde verdächtigt den 48-Jährigen außerdem der Untreue, des Betrugs und des Bankrotts. Er soll laut Ermittlern Investoren betrogen und Vermögenswerte vor Behörden, Gläubigern und Insolvenzverwaltern verborgen haben. Er sitzt seit Januar in Untersuchungshaft. 

Benko hatte in der Niedrigzins-Phase ein verschachteltes Firmennetzwerk aufgebaut. So investierte er etwa in die Galeria-Warenhausgruppe, das Luxuskaufhaus KaDeWe und das Hamburger Elbtower-Projekt. Neben konzerninternen Problemen wurde Signa von steigenden Zinsen, Energiepreisen und Baukosten zu Fall gebracht.

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 16, 2025
    Juristin Brosius-Gersdorf berichtet von gegen sie gerichteten Drohungen

    Die Rechtsprofessorin Frauke Brosius-Gersdorf, deren Wahl zur Verfassungsrichterin am Freitag wegen eines Streits um ihre politischen Positionen scheiterte, ist nach eigenen Angaben bedroht worden. „Ja, wir haben Drohungen bekommen, ich vor allem, per E‑Mail, Poststücke mit verdächtigem Inhalt, die an meinen Lehrstuhl gesendet wurden“, sagte Brosius-Gersdorf am Dienstag in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. Brosius-Gersdorf schließt eigenen Angaben zufolge einen Verzicht auf ihre Kandidatur nicht aus, sollte der Streit um sie dem Gericht schaden.  

    • Juli 16, 2025
    Kriminalität: Totschlagprozess: Vater soll Baby heftig geschüttelt haben

    Nach dem Tod eines kleinen Mädchens stehen in Bonn die Eltern vor Gericht. Der Vater soll das Baby wiederholt attackiert haben, um es ruhigzustellen. Der Mutter wird Beihilfe vorgeworfen.

    Du hast verpasst

    Juristin Brosius-Gersdorf berichtet von gegen sie gerichteten Drohungen

    • Juli 16, 2025
    Juristin Brosius-Gersdorf berichtet von gegen sie gerichteten Drohungen

    Schlachtbetrieb aus Lohne: Schlachthof-Prozess vor Entscheidung

    • Juli 16, 2025
    Schlachtbetrieb aus Lohne: Schlachthof-Prozess vor Entscheidung

    Finanzen: Hessen zieht Bilanz – Finanzminister legt Bericht vor

    • Juli 16, 2025
    Finanzen: Hessen zieht Bilanz – Finanzminister legt Bericht vor

    Kriminalität: Totschlagprozess: Vater soll Baby heftig geschüttelt haben

    • Juli 16, 2025
    Kriminalität: Totschlagprozess: Vater soll Baby heftig geschüttelt haben

    Plenarsitzung: Brandenburger Landtag berät über Wirtschaft und Bürokratie

    • Juli 16, 2025
    Plenarsitzung: Brandenburger Landtag berät über Wirtschaft und Bürokratie

    Kriminalität: Prozess: Gaben Betrüger sich als Pfleger aus?

    • Juli 16, 2025
    Kriminalität: Prozess: Gaben Betrüger sich als Pfleger aus?