Kabarett-Bühne: Wie geht es weiter mit der Lach- und Schießgesellschaft?

  • Juli 16, 2025

Die gute Nachricht für Fans der Münchner Lach- und Schießgesellschaft zuerst: Es soll weitergehen. Die schlechte: Leicht wird’s nicht.

Die wiedereröffnete Münchner Lach- und Schießgesellschaft will in eine zweite Saison starten. Wie der künstlerische Leiter, André Hartmann, mitteilte, soll es nach der Sommerpause weitergehen – allerdings in „reduzierter Weise“. „Ich bin ein bisschen geknickt“, sagt er der Deutschen Presse-Agentur. Etwa sechs Termine pro Monat soll es noch geben. „Wir spielen weiter an unseren drei Spielorten – im Schwabinger Original-Haus aber in sehr reduzierter Weise. Das ist eine komplizierte Geschichte.“

Hähnchenflügel statt Kabarett

Kompliziert ist vor allem, dass der Gastro-Betrieb, der die Räume der legendären Kabarett-Bühne übernommen hat, den Fokus zwischenzeitlich auf Hühnerflügel gelegt hat und nicht mehr auf politisches Kabarett. Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft sollte eine Zeit lang nur montags dort spielen, wie Hartmann sagt. „Und es ist schwierig, Publikum zu locken, das da kommt.“ Montag sei nun mal nicht der Tag, an dem die Leute klassischerweise ins Kabarett gehen. 

Kabarettistin Bachmann will dem Laden die Stange halten

Eine, die sich davon nicht abhalten lässt, ist die Schauspielerin Bianca Bachmann, Frontfrau der Musikkabarett-Gruppe Die Couplet-AG und fester Bestandteil der „Brettl-Spitzen“ im Bayerischen Fernsehen. 

Sie tourt gerade mit ihrem zweiten Solo-Programm „TRIEBE“. „Getrieben von der „Matz in ihr“ schlittert sie von Eskapade zu Eskapade – immer auf der Suche nach den skurrilen Seiten des Lebens“, schreibt sie auf ihrer Homepage. Und damit tritt sie nun an diesem Montag (21. Juli) im altehrwürdigen „Laden“ auf. „Theater-Kabarett, ein sehr persönlicher und ungewöhnlicher Genre-Mix“, sei ihr Programm, sagt sie der dpa.

„Ich bin mit politischem Kabarett aufgewachsen und habe selbst viel gesehen in der Lach- und Schießgesellschaft“, erinnert sie sich. „Den Nimbus der Lach- und Schießgesellschaft, den gibt es nach wie vor, und zum Spielen ist es schön da drin. Ich bin ja eigentlich beruflich ganz gut versorgt, aber ich möchte dem Haus die Stange halten.“ 

„Ein bisschen traurig“ sei sie – darüber, dass „es nicht so richtig gelungen ist, das Ganze wiederzubeleben“ – nicht nur für diejenigen, die ehrenamtlich so viel Arbeit hineinstecken, sondern auch für sie persönlich als Kabarett-Fan. Am Anfang, so ihr Eindruck, sei die Euphorie noch groß gewesen, jetzt gelte es, sich zu behaupten und durchzuhalten.

Hartmann: Wir wollen am Stammsitz spielen 

Den „Laden“ aufzugeben und nur noch im Silbersaal des Deutschen Theaters und im Theater „Drehleier“ zu spielen, kommt für Hartmann aber dennoch nicht infrage. „Es wäre nur halb so interessant“, sagt er. „Dieses Gebäude ist einfach der Stammsitz, es ist für uns ganz klar, dass wir in der Wiege dieses Hauses spielen wollen, auch wenn die Umstände jetzt wirklich sehr, sehr schlecht sind.“

Hartmann führt die Münchner Lach- und Schießgesellschaft nach wie vor ehrenamtlich. Aber: „Ich hab sehr Lust genau auf diesen Laden und möchte so lange dabei bleiben wie möglich und das Möglichste rausholen. Das baut mich dann immer wieder auf.“ Er sei trotz allem „guter Dinge“: „Wenn uns das Publikum trotzdem treu bleibt, dann können wir das wunderbar schaffen.“

Geschafft hat die Lach- und Schießgesellschaft inzwischen immerhin schon, dass an anderen Wochentagen wieder im „Laden“ gespielt werden darf – zum Beispiel an diesem Sonntag. Da präsentiert Ramon Bessel „Lieder zum Festhalten“. Nach der Sommerpause geht es dann am 18. September wieder los mit „Die letzten Nächte der Bohème in Schwabing„.

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