Sprengungen: Gericht urteilt über mutmaßliche Geldautomatensprenger

  • Juli 17, 2025

Eine Bande soll auch im Rhein-Main-Gebiet mehrere Explosionen herbeigeführt haben. Bei drei der Männer erhebt die Staatsanwaltschaft sogar einen noch schwerwiegenderen Vorwurf.

Rund sieben Monate nach Prozessbeginn gegen mutmaßliche Geldautomatensprenger will das Frankfurter Landgericht am Donnerstag (12.00 Uhr) das Urteil verkünden. Die sechs Männer sollen in wechselnder Besetzung an sieben Geldautomatensprengungen in den Jahren 2022 und 2023 in den hessischen Städten Frankfurt, Bad Homburg und Neu-Isenburg sowie im rheinland-pfälzischen Jünkerath und im nordrhein-westfälischen Wickede beteiligt gewesen sein. Insgesamt erbeuteten die Täter über 870.000 Euro, der angerichtete Schaden lag mit mehr als 2,5 Millionen Euro deutlich höher

Der Staatsanwalt hatte in seinem Plädoyer hohe Haftstrafen gefordert. Die höchste Strafe von 14 Jahren wegen Mordversuchs und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion beantragte er für einen mehrfach vorbestraften Niederländer, der an vier Sprengungen im Rhein-Main-Gebiet beteiligt gewesen sein soll. Für die fünf weiteren Männer plädierte er auf Haftstrafen zwischen fünfeinhalb und elfeinhalb Jahren, bei zwei von ihnen ebenfalls wegen Mordversuchs. Alle Angeklagten sollen der niederländischen Geldautomatensprenger-Szene angehören. 

Durch Festnahmen geschwächt

Laut Angaben des Hessischen Landeskriminalamts (LKA) in Wiesbaden stammen die meisten Geldautomatensprenger-Banden aus diesem Nachbarland, sie hätten sich „ein umfangreiches logistisches Netzwerk aufgebaut“. Bis zu 1.000 Menschen seien in dieser Szene aktiv. Durch mehrere Festnahmen sei deren Struktur jedoch geschwächt worden. 

Die Zahl der Geldautomatensprengungen sinkt in Hessen. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 24 Geldautomaten von Kriminellen vor allem durch Sprengungen zerstört oder beschädigt worden – nach 61 im Jahr 2023. Im laufenden Jahr wurden in Hessen bislang fünf Geldautomaten angegangen, die Täter erbeuteten dabei insgesamt rund 102.000 EUR. 

Millionen für die Prävention

Vor drei Jahren wurde in Hessen die „Allianz Geldautomaten“ gegründet, zu der heute rund 80 Mitglieder zählen. Neben Behörden sind dies vor allem Geldinstitute. Laut LKA wurden bislang über 10 Millionen Euro in die Prävention investiert, dazu gehören Videoüberwachung, Einfärbesysteme für Geldscheine, Nebeltechnik und Alarmanlagen. Auch biete das LKA eine Analyse zur Gefährdung einzelner Geldautomaten an. 4.000 Automaten seien schon entsprechend analysiert worden.

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