Nico Klose ist neuer Oberbürgermeister in Neubrandenburg. Der vorzeitigen OB-Wahl waren Turbulenzen in der Stadtpolitik vorausgegangen. Auch nach der Wahl bestanden noch Hürden.

Mecklenburg-Vorpommerns drittgrößte Stadt hat einen neuen Oberbürgermeister. Der parteilose Versicherungsunternehmer Nico Klose ist am Donnerstagnachmittag zum Stadtoberhaupt ernannt worden. Mit großer Dankbarkeit und Respekt werde er sein Amt antreten, erklärte Klose laut eines zuvor verbreiteten Redemanuskripts. Die Stadt stehe vor großen Herausforderungen, wirtschaftlich, gesellschaftlich und ökologisch. Aber Neubrandenburgerinnen und Neubrandenburger verbinde mehr als ein Ort, sondern auch Haltung, Verantwortung und Miteinander, so der Text.

Klose hatte sich im Mai in einer Stichwahl klar gegen den CDU-Kandidaten Frank Benischke durchgesetzt. Gegen Kloses Wahl war ein Wahleinspruch eingelegt worden. Dieser war unter anderem damit begründet worden, dass der vorhergehende Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) Klose unterstützt habe. Auf Empfehlung des Wahlprüfungsausschusses wiesen die Stadtvertreter den Einspruch am Donnerstag zurück.

Die Neuwahl war nötig, weil Witt im vorigen Jahr seinen Rücktritt angekündigt hatte. Die Mitteilung hatte im Oktober bundesweit Aufsehen erregt. Der offen homosexuell lebende Kommunalpolitiker zog nach eigenem Bekunden damit Konsequenzen aus fortlaufenden Beleidigungen und mangelndem Rückhalt in der Stadtvertretung. Für Aufsehen hatte gesorgt, dass die Stadtvertreter zuvor per Beschluss die Regenbogenfahne vom Bahnhofsvorplatz verbannt hatten.