Fernsehen: „Downton Abbey“ – Träume, Schicksale und eine große Dame

  • Juli 18, 2025

Super RTL entführt in die Welt des britischen Adels – mit dem Film „Downton Abbey“ von 2019, der die Kultserie weiter erzählt. Worum geht es in dem Streifen?

Im September ist im Kino wieder „Downton Abbey„-Zeit. „Das große Finale“ nennt sich der dritte Film rund um den Adelsclan, der dann anläuft. Wer sich schon jetzt darauf einstimmen will, kann das diesen Freitag (18. Juli) tun. Der Fernsehsender Super RTL zeigt nämlich um 20.15 Uhr den ersten Spielfilm aus dem Jahr 2019. Er heißt – wenig überraschend – schlicht „Downton Abbey“ und knüpft an die sechs Staffeln der Kultserie über das Schicksal der Adelsfamilie Crawley an.

Umbrüche im Adelsparadies

Der Film bietet Liebe, Drama und Humor, garniert mit vornehmem Glanz und schönem Schein. Dazu der idyllische Landsitz von Lord Grantham, prunkvolle Gemächer, erlesene Abendkleider. Und er entführt rund zwei Stunden lang in eine Welt, die allmählich verschwindet. Es ist das Jahr 1927 und das hochherrschaftliche Leben ändert sich, machen doch die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche auch vor ehrwürdigen Traditionen nicht Halt.

Im Hause Grantham sind alle in heller Aufregung. König George V. und Königin Mary werden erwartet, deshalb muss der Landsitz aufs Feinste herausgeputzt werden. Die Familie und die Diener stecken mitten in den Vorbereitungen. Doch dann die Enttäuschung: Das royale Paar bringt seine eigenen Bediensteten mit. Die Belegschaft von Downton Abbey fürchtet, an den Rand gedrängt zu werden.

Wiedersehen mit alten Bekannten

Wer die Serie „Downton Abbey“ kennt, für den ist der Film ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Gut 20 Figuren aus den sechs Staffeln spielen mit wie Hugh Bonneville als Lord Grantham, seine Töchter Mary (Michelle Dockery) und Edith (Laura Carmichael), die eigenwillige Lady Isobel (Penelope Wilton) und natürlich die Grande Dame, die Dowager Countess Violet, unnachahmlich gespielt von Maggie Smith, deren Tod im September 2024 die Filmwelt und die Fans erschütterte.

Nicht minder wichtig ist die Dienerschaft, etwa die diskrete Haushälterin Mrs. Hughes, die impulsive Köchin Mrs. Patmore, der überaus auf Tradition bedachte ehemalige Butler Carson oder der verlässliche Kammerdiener Mr. Bates.

Verzetteltes Drehbuch

Doch der Film hat auch einige Schwächen. Das Drehbuch von Julian Fellowes verzettelt sich angesichts der Menge an Figuren in viele kleine Geschichten, die sich nicht harmonisch zu einem großen Ganzen fügen. Dafür sind es schlicht zu viele Schicksale, die zum Teil auch recht oberflächlich behandelt werden. Etwa die Geschichte des Butlers Thomas, der leidet, weil er seine Homosexualität verbergen muss. Oder die von Lady Violet, die einen uralten Streit ausficht mit ihrer Cousine Lady Bagshaw, die im Gefolge der Königin angereist ist. 

Grandiose Maggie Smith

Unterhaltsam ist der Film trotzdem – vor allem wegen Maggie Smith in ihrer Paraderolle als Lady Violet, einer majestätischen Erscheinung, schnell beleidigt und aufbrausend und dabei selbst alles andere als zimperlich. Statt vieler Worte reichen ihr kleine Gesten, um ihr Gegenüber niederzumachen. Ein vernichtender Blick, ein herablassendes Zucken im Mundwinkel, eine verächtliche Geste, gepaart mit unumstößlichen Selbstbewusstsein – grandios, wie Smith das spielt. Und wie sie trocken die bissigen Sprüche der Dowager Countess ablässt: „Ich bin eine Expertin – in allen Dingen“ oder „Ich streite mich generell nicht, ich erkläre“.

Pomp und Zweifel

Gedreht wurde südwestlich von London im Highclere Castle, dem aus der Serie bekannten Schloss mit dem weitläufigen Park. Für den Dreh einer Parade mit dem König reiste sogar die berittene Einheit King’s Troop Royal Horse Artillery an, mit mehr als 100 Soldaten und Pferden. Schließlich sollte für den Film alles prächtiger sein als in der Serie. 

Was für ein Pomp! Lady Mary kommen Zweifel, ob es für sie Ende der 1920er Jahre noch zeitgemäß ist, sich von ihrer Zofe Anna beim Ankleiden helfen zu lassen, während andere Menschen für mehr Gleichberechtigung und weniger Adelsprivilegien kämpfen. Fragen, die aufgeworfen werden, dann aber schnell wieder vom Tisch sind.

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