
Es muss nicht immer Serengeti- oder Heide-Park sein: Niedersachsen bietet reichlich Freizeitmöglichkeiten. Viele Angebote laufen unter dem Radar und sind deshalb in den Schulferien nicht so überfüllt.
Niedersachsen ist für seine vielen Freizeitparks bekannt. Ganz preiswert für Familien sind aber die wenigsten – zudem ist der Andrang in der Ferienzeit oft groß. Alternativen wie Fußball-Golf, Klettern oder Barfußwandern sind in der Regel günstiger und laden zum Mitmachen ein. Bei schlechtem Wetter bieten sich etwa Schmetterlingsparks als Ausflugsziel an, zum Beispiel in Buchholz.
Fußball-Golf: Für Familien und Hobby-Kicker
Fußballgolf ist ein relativ neuer Freizeitsport, in den vergangenen Jahren sind in Niedersachsen eine Reihe von Plätzen entstanden. Die Anlage “KickGolf – Fussballgolf in Soltau“ wirbt damit, mit mehr als 80.000 Quadratmeter der größte Fußballgolfplatz in Deutschland zu sein. In den Ferien wird empfohlen, online zu buchen, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Fußballgolf wird nach Golfregeln gespielt. Das Ziel ist, mit möglichst wenig Schüssen die Bahnen zu absolvieren und dabei Hindernisse zu überwinden.
Die Anlagen sind häufig kombiniert. So ist in der Lüneburger Heide auch Swingolf – eine einfache Variante von Golf – sowie Minigolf möglich. Fußballgolf-Plätze gibt es unter anderem auch am Humboldtsee in Salzhemmendorf rund 60 Kilometer südlich von Hannover, in Oldenburg, Walsrode und in der Nähe von Lünne im Emsland.
Im Harz ist Fußball-Billard möglich
Präzision mit dem Ball ist auch in Bad Lauterberg im Harz gefragt. Dort gibt es auf der Minigolfanlage auch die Möglichkeit Fußball-Billard zu spielen. Wie beim klassischen Billard gibt es je sieben Bälle in der bekannten Bemalung – komplett eingefärbt oder mit einem farbigen Streifen. Hinzu kommen ein schwarzer und ein weißer Ball. Spieler benötigten eine Mischung aus Ballgefühl, Köpfchen, sportlichem Ehrgeiz und Spaß, schreiben die Betreiber auf ihrer Website.
Schmetterlingsparks bei schlechtem Wetter
Besonders bei schlechtem Wetter eignet sich ein Ausflug in den Schmetterlingspark in Buchholz in der Nordheide. Das Tropenhaus verspricht ein tropisches Klima und Hunderte frei fliegende Schmetterlinge. Auch in Steinhude am Steinhuder Meer gibt es eine Schmetterlingsfarm. Dort sind etwa 40 tropische Schmetterlingsarten zu sehen. Gezüchtet werde unter anderem der Atlasfalter, einer der größten tropischen Schmetterlinge weltweit, heißt es auf der Internetseite der Betreiber. Angegliedert ist ein Insektenzoo unter anderem mit Vogelspinnen und Skorpionen.
Kletterpark Höhenwegarena in Schneverdingen
In 20 Meter Höhe können sportliche Gäste im Kletterpark Höhenwegarena ihr Können testen. Außerhalb der Ferien hat Inhaber Markus Hielscher viele Schulklassen zu Besuch. Aber auch Firmen buchen den Parcours für gemeinsame Aktionen – auf fünf Ebenen wird in verschiedenen Schwierigkeitsgraden geklettert. Zuschauer können durch das Treppenhaus bis zur obersten Aussichtsplattform gehen oder sich auf der großen Eventplattform im Liegestuhl entspannen.
Wandern mit dem Paddelboot
Wer beim Wandern im Harz eine abenteuerliche Abwechslung sucht, kann sogenanntes Packrafting machen. Statt nur zu Fuß geht es dann auch auf Schlauchbooten durch das Mittelgebirge. Ein Anbieter bewirbt eine Tagestour, bei der zwei Mal vier bis fünf Kilometer gewandert werden. Zwischendrin können die Beine entspannen, und es müssen sechs bis sieben Kilometer über die Okertalsperre gepaddelt werden. Das Angebot ist nach Veranstalterangaben zu jeder Jahreszeit buchbar.
Mit dem Bogen durch den Wald streifen
Abenteuerlich geht es auch im Outdoorcenter Harz in Clausthal-Zellerfeld zu. Dort können Besucherinnen und Besucher sich im Bogenschießen üben. Statt auf einem Platz auf mehrere Zielscheiben zu schießen, streifen die Teilnehmer mit ihren Bögen durch den Wald. 50 größere und kleinere Abschussziele befinden sich im Dickicht, auf die die Bogenschützen zielen können. Je nach Lust und Ausdauer können die Teilnehmer eine 1,5 oder 3,5 Kilometer lange Strecke ablaufen. Das Angebot richtet sich Angaben der Betreiber an Familien und ungeübte Schützen.
Barfußparks und Barfußpfade
In den vergangenen Jahren sind an vielen Orten Barfußpfade eingerichtet worden. Schon seit 17 Jahren gibt es den Barfußpark Lüneburger Heide in Egestorf: Auf rund 14 Hektar im Naturschutzgebiet können 60 Erlebnisstationen ohne Schuhe und Strümpfe erkundet werden. Mit bloßen Füßen geht es über weiches Gras, Kieselsteine, durch matschigen Lehm oder sogar über Glasscherben. Entspannung soll ein Yogawald und ein Yoga-Park bieten. Auch Wasseranwendungen nach Sebastian Kneipp und ein Salzineum – zum Einatmen jodhaltiger Luft – gehören dazu.
Im ostfriesischen Friedeburg gibt es seit 2023 ebenfalls einen Barfußpark, der etwas kleiner als der in der Lüneburger Heide ist. Barfußpfade gibt es nach früheren Angaben der Tourismusgesellschaft Niedersachsen in Bad Laer im Landkreis Osnabrück, in Harkebrügge im Oldenburger Münsterland und in Bad Bodenteich – ebenfalls in der Lüneburger Heide.