
Im großen Stil schmuggeln Kriminelle Drogen über die Häfen nach Europa. Die SPD-Fraktion befürchtet, dass Bremerhaven zunehmend ins Visier der Schmuggler gerät – und versucht gegenzusteuern.
Die Bremer SPD-Fraktion möchte die Maßnahmen im Kampf gegen den Drogenschmuggel verschärfen. Die Kontrollen im Hafen sollen mit mehr Zollbeamten, weiteren Container-Röntgenanlagen und konzentrierten Fahndungen verstärkt werden, heißt es in einem Antrag der Regierungsfraktion. „Wir müssen es den Drogen-Kriminellen so unangenehm wie möglich machen“, sagte Fraktionschef Mustafa Güngör.
Außerdem sollen die Zollmitarbeiter besser ausgestattet, die Zuverlässigkeit der Angestellten im Hafen überprüft und die sichergestellten Drogen besser geschützt werden. „Kein Hafenarbeiter, keine Hafenarbeiterin darf das Gefühl haben, allein zu sein, wenn er oder sie bedrängt werden“, betonte Robert Howe, Geschäftsführer des Hafenbetreibers bremenports. „Kein kriminelles Netzwerk darf den Eindruck haben, hier ein leichtes Spiel zu haben.“ Deshalb müsse die Sicherheit erhöht, gezielte Kontrollen ausgebaut und die Zusammenarbeit der Behörden verbessert werden.
Die Sicherheitsvorkehrungen in den Häfen von Antwerpen und Rotterdam wurden zuletzt deutlich verschärft. Die Fraktion befürchtet, dass sich dadurch der Drogenschmuggel zunehmend nach Bremerhaven verlagern wird. Im vergangenen Jahr stellte der Zoll nach eigenen Angaben mehr als 400 Kilo Kokain im Hafen sicher, 2023 waren es rund 1,8 Tonnen.